Migration der Monarchfalter nach Mexiko
In der Hochebene der Sierra Nevada ereignet sich jeder Jahr im Herbst ein Naturphänomen der Tierwelt. Die Monarchfalter gelangen nach einer sagenhaften Reise von rund 4500 km bis in die Wälder von Michoacán um zu überwintern. Der Besuch des Schutzgebietes der Monarch Schmetterlinge (Reserva de la Biosfera de la Mariposa Monarca) ist ein einmaliges Erlebnis.
Meilen sammeln
Wenn der Sommer zu Ende geht, das Tageslicht schwindet und die Temperaturen sinken, verlassen die Monarchfalter den nordamerikanischen Lebensraum und machen sich auf die Reise nach Süden. Die Tiere fliegen meist in Gruppen von einigen Hundert Schmetterlingen und können bis zu 300 Kilometer pro Tag zurücklegen. Ihr Flugziel sind die Oyamel Kieferwälder im Hochland der Sierra Nevada im mexikanischen Bundesstaat Michoacán.
Wälder in Michoacán färben sich orange-schwarz
An ihrem Reiseziel angekommen, hängen sich die Monarch-Schmetterlinge an die Äste und bilden dichte Trauben, um sich vor den niedrigen Temperaturen und dem Wind zu schützen. Bis zu einer Milliarde Schmetterlinge überwintern hier im Biosphärenreservat. Ein orange-schwarzes Gewand überzieht dann die Bäume und ganze Wälder von Michoacán. Bei kalten Temperaturen bleiben die Tiere gerne in der wärmenden Traube hängen. Erst wenn die Sonne auftaucht, kehrt Leben ein und die Schmetterlinge flattern herum oder setzen sich auf den Boden, scheinbar um sich zu sonnen.
Migration der Schmetterlinge
Das phänomenale Migrationsverhalten der Monarchfalter, wie sie sich auf der bis zu 4500 Kilometer weiten Reise orientieren, kann von der Wissenschaft noch nicht restlos erklärt werden. Wegen der kurzen Lebensspanne, kann jeder einzelne Schmetterling nur eine Teilstrecke zurücklegen. Unterwegs legen die Weibchen ihre Eier, die geschlüpften Raupen verpuppen sich und wenig später setzen die jungen Monarchfalter die Reise fort und treffen im späten Frühjahr wieder in den nördlichen USA und Kanada ein.
Naturschutzgebiete der Monarchfalter
Da die Überwinterungsgebiete in Mexiko durch illegalen Holzschlag bedroht sind, hat die mexikanische Regierung mehrere Schutzgebiete (Reserva de la Biosfera de la Mariposa Monarca) geschaffen, welche jedoch für Besucher zugänglich sind. Die bekanntesten Nationalparks sind El Rosario und die Sierra Chincua.
Reiseinformationen
Santuario El Rosario ist mit den öffentlichen Verkehrsmitteln von Angangueo aus leicht erreichbar. Um das Schutzgebiet der Sierra Chincua zu erreichen, nimmt man in Angangueo einen Bus in Richtung Tlalpujahua, muss dann aber bis zum Eingang des Naturparks noch ein gutes Stück zu Fuss zurücklegen.
Das Naturphänomen der Monarchfalter in Michoacán kann in den Monaten November bis März besichtigt werden.