Magische Stadt im Bundesstaat Colima
Das Pueblo Mágico Comala befindet sich nur einen Katzensprung von der Hauptstadt Colima entfernt. Der Ort drückt seine Magie durch seine Architektur, Gastronomie und Literatur aus. Dank den vielen weißen Gebäuden wird Comala auch »weiße Stadt Amerikas« genannt.
Die Kleinstadt Comala hat gerade mal 20‘000 Einwohner. Sie befindet 25 km südlich des Vulkans von Colima und nur wenige Kilometer von der Hauptstadt des Bundesstaates Colima entfernt. Mit einem öffentlichen Bus bist du im Nu hier.
Comala lebt hauptsächlich vom Anbau von landwirtschaftlichen Produkten wie Mais, Tomaten, Kaffee und tropischen Früchten. Seit der Ort als Pueblo Mágico deklariert wurde, ist auch der Tourismus zu einem bedeutenden wirtschaftlichen Pfeiler geworden. Viele Großstadtbewohner besuchen Comala auf einem Tagesausflug, schlendern durch das malerische Zentrum, stöbern in den familiären Shops und gönnen sich was zu essen und trinken in einem der Restaurants unter den Arkaden.
Von der Stadt aus kann man die Vulkane im Nationalpark von Colima sehen. Der Volcán de Fuego ist immer noch aktiv, während der Nevado de Colima erloschen ist, dafür jedoch bestiegen werden kann. Falls du gerne Outdoor unterwegs bist, können wir dir die Bergwanderung auf den 4260 m hohen Vulkan empfehlen.
Magie der Namen
Da sind gleich zwei interessante Details zu den Namen von Comala. Der Ortsname soll von der in Mexiko comal genannten Grillpfanne abstammen, welche typischerweise zum Aufwärmen von Tortillas gebraucht wird. Den Beinamen »weiße Stadt Amerikas« verdankt Comala den weiß gehaltenen Fassaden der Gebäude. In den 1960er Jahren beschloss die Stadt, sich weiß zu streichen, um sich von den umliegenden Gemeinden abzuheben. Dies verhalf dem Ort zum Status als Pueblo Mágico und somit zum einzigen magischen Dorf im Bundesstaat Colima.
Magie des Stadtkerns
Die weiß gemalten Wände, die roten Ziegeldächer und die gepflasterten Straßen sind charakteristisch für Comala und machen den besonderen Charme aus. Viele der Gebäude im Stadtzentrum haben Mauern aus Lehm und kleine, mit Blumen verzierte Innenhöfe.
Mitten auf dem Hauptplatz steht ein weißer Pavillon (kiosko) mit einem dominanten Steinsockel und einer metallenen Dachkonstruktion. Oft ist er verziert mit den für Mexiko so typischen Scherenschnittbildern (papel picado). Mächtige Palmen, Bäume, Rosenbüsche und in jeder Ecke ein Brunnen verschönern den Begegnungsort.
Der Platz wird umgeben von kolonialen Portalen mit hübschen Rundbogen. Westlich befindet sich das Rathaus mit seinem Uhrturm, auf der östlichen Seite erhebt sich die Kirche Parroquia de San Miguel Arcángel del Espíritu Santo, in den Arkaden auf der Südseite findest du einige Restaurants zum Verweilen. Selbstverständlich sind alle Gebäude in einem weißen Farbton gehalten.
Magie der Kulinarik und Musik
In den Arkaden (portales) rund um den Hauptplatz findest du einige Restaurants, auch botaneros genannt. Botana steht eigentlich für einen Snack. Hier in Comala geht das allerdings weit über Salznüsschen und Tortillachips hinaus. Mit jedem Bier das du bestellst, werden Tacos, Quesadillas, Flautas und andere lokale Spezialitäten serviert. Tatsächlich was zu essen bestellen musst du also nicht mehr.
Live-Konzerte tragen zum guten Ambiente bei. Musiker preisen ihre Künste an, gegen ein Entgelt kannst du deine Liederwünsche äußern. Bei unserem Besuch hat der Nachbartisch eine ganze Band angeheuert, die den Nachmittag über aufspielte. In der kurzen Verschnaufpause der Gruppierung nutzte ein Gitarrist die Chance und präsentierte eine Kostprobe seines Könnens.
Es gibt keinen besseren Ort als Los Portales, um seinen Durst und Hunger zu stillen und um das gemächliche Treiben in Comala zu beobachten.
Magie des Ponche
Wenn wir schon beim Essen und Trinken sind… Kennst du Ponche? Das Getränk ist sehr typisch für Comala und wird seit Generationen lokal hergestellt. Es gibt sogar den markenrechtlich geschützten Begriff »Ponche de Comala«. Der Punsch wird in den unterschiedlichsten Geschmacksrichtungen hergestellt, aus Granatapfel, Kokosnuss und Nüssen wie Pistazien und Mandeln. Andere gängige Geschmacksrichtungen sind Kaffee, Brombeere und Pflaume. Das Getränk hat einen relativ geringen Alkoholgehalt und wird als Aperitif getrunken.
Magie der Literatur
Comala wird mit dem Roman »Pedro Páramo«* in Verbindung gebracht. Wobei nicht ganz klar ist, ob die Geschichte des mexikanischen Schriftstellers Juan Rulfo sich wirklich in Comala im Bundesstaat Colima abspielt oder ob es sich um eine fiktive Kleinstadt mit gleichem Namen handelt. Jedenfalls gilt das Buch als Klassiker der mexikanischen Literatur und die Bewohner sind ohnehin stolz auf ihren Heimatort Comala.
Originaltitel: Pedro Páramo
Autor: Juan Rulfo
Veröffentlichung: 1955
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