Geheimtipp unter den Maya-Ruinen und Cenoten
Rund 30 km nördlich der Kolonialstadt Valladolid befinden sich die beiden Sehenswürdigkeiten Ek Balam und X’Canche. Ek Balam ist eine bedeutende Ruinenstadt der Maya im Bundesstaat Yucatán. Ein kurzer Spaziergang durch den Dschungel führt dich zur offenen Cenote X-Canche, wo du wunderbar baden kannst. Bei einem Besuch in Valladolid ergibt dies einen sehr lohnenswerten Tagesausflug.
Ek Balam bedeutet in der Sprache der Maya »Schwarzer Jaguar«. Die Stadt war während ihrer Blütezeit (etwa 700–1000 n. Chr.) ein wichtiges religiöses, politisches und wirtschaftliches Zentrum. Die archäologische Anlage wird wegen ihrer gut erhaltenen Strukturen und einzigartigen Kunstwerke geschätzt, gehört jedoch nicht zu den ganz großen Ausgrabungsstätten und gilt als Geheimtipp unter den Maya-Ruinen.
Geschichte von Ek Balam
Ek Balam wurde vermutlich um 300 v. Chr. gegründet, aber die frühen architektonischen und kulturellen Entwicklungen sind nur spärlich dokumentiert. Zu Beginn war die Siedlung klein und unbedeutend, wie viele andere Orte in der Region.
Zwischen 600 und 900 n. Chr. entwickelte sich Ek Balam zu einer der führenden Städte im Nordosten der Halbinsel Yucatán. Während dieser Zeit war Ek Balam von einer starken Herrscherdynastie geprägt, die mit anderen Maya-Städten Handel trieb und möglicherweise auch kriegerische Konflikte führte.
Ein wichtiger Herrscher dieser Zeit war Ukit Kan Le’k Tok‘, der etwa im späten 8. oder frühen 9. Jahrhundert regierte. Er ließ die prächtige Akropolis erbauen, die das bedeutendste Bauwerk der Stätte ist. Sein Grab in der Akropolis zeigt den Reichtum und die kulturelle Bedeutung von Ek Balam.
Wie viele andere Maya-Städte begann auch Ek Balam gegen Ende der klassischen Periode (etwa um 900 n. Chr.) an Einfluss zu verlieren. Der Niedergang könnte durch interne Konflikte, die Knappheit an Ressourcen oder die Übernahme durch konkurrierende Städte wie Chichén Itzá verursacht worden sein. Im Postklassikum (900–1500 n. Chr.) war die Stadt fast verlassen und spielte keine bedeutende Rolle mehr.
Bedeutende Strukturen der archäologischen Stätte
- Acropolis: Dies ist die beeindruckendste und größte Struktur der Stätte. Die Akropolis ist eine massive Pyramide mit mehreren Ebenen und kunstvollen Skulpturen. Besonders bekannt ist die geschnitzte Fassade eines Königsgrabes, das mit Stuckverzierungen und einer Darstellung eines riesigen Jaguarmauls geschmückt ist. Während bei den bekannteren Maya-Städten das Besteigen der großen Tempel untersagt ist, kannst du hier noch auf die 31 m hohe Akropolis kraxeln und die eindrückliche Aussicht über die Anlage und den umliegenden Urwald genießen.
- Königsgrab von Ukit Kan Le’k Tok‘: Innerhalb der Akropolis befindet sich das Grab eines mächtigen Herrschers, das reich dekoriert ist und Einblicke in die religiöse und politische Bedeutung der Stätte gibt.
- Ballspielplatz: Wie viele Maya-Städte hat Ek Balam einen Ballspielplatz, der für zeremonielle Zwecke genutzt wurde.
- Schutzmauern: Die Stadt ist von einer doppelten Mauer umgeben, was auf eine strategische und defensive Planung hindeutet. Mit Ausnahme von Tulum ist dies beim Städtebau der Maya eher ungewöhnlich.
Besuch von Ek Balam
Die Ruinen liegen inmitten des Dschungels, etwa 30 Kilometer nördlich von Valladolid. Die Stätte ist deutlich weniger überlaufen als Chichén Itzá oder Uxmal, wodurch sie ein ruhigeres und authentischeres Erlebnis bietet.
Der Ausgangspunkt für den Besuch von Ek Balam und X-Canche ist die Kolonialstadt Valladolid. Am Markt oder Busbahnhof findest du Collectivos (Sammeltaxis), die regelmäßig hierher fahren.
Alternativ kannst du ein Taxi anheuern. Dies ist zwar schneller, doch falls es auf dich warten soll, ist es auch deutlich teurer. Eine geführte Tour könnte eine lohnenswerte Alternative sein.
Badespaß in der Cenote X-Canche
Die Region Yucatán besteht aus porösem Kalkstein. Im Laufe von Jahrtausenden hat Regenwasser den Stein erodiert und unterirdische Höhlen und Flusssysteme geschaffen. Eine Cenote ist eine natürliche Senke oder Höhle, die mit Süßwasser gefüllt ist. Das Wort »Cenote« stammt aus der Maya-Sprache (dz’onot) und bedeutet so viel wie »heilige Quelle«. Die Cenoten sind eines der herausragenden Highlights auf der Halbinsel Yucatán.
Die Cenote liegt in einer Vertiefung im Boden, die von grüner Vegetation umgeben ist. Eine Holztreppe führt hinunter zur Lagune. Das Wasser ist sauber und erfrischend, perfekt zum Schwimmen oder Abkühlen. Für Abenteuerlustige gibt es Seile, an denen man sich wie Tarzan ins Wasser schwingen kann, sowie Plattformen für Sprünge ins kühle Nass.
Besuch von Xcanche
Von den Ruinen von Ek Balam gelangst du zu Fuß in etwa 20 Minuten zur Cenote X’Canche. Die Strecke führt auf einem schattigen Pfad mitten durch den Dschungel. Wenn du es bequemer haben möchtest, kannst du vor Ort ein Fahrrad mieten oder ein Bici-Taxi (Maya-Rischka) nutzen, die von der lokalen Gemeinde betrieben werden. Beide Optionen sind preisgünstig und unterstützen die Einheimischen.
Für den Besuch der Cenote und die Benützung der Infrastruktur musst du eine bescheidene Eintrittsgebühr an die lokale Maya-Gemeinschaft bezahlen. Dafür stehen dir Umkleidekabinen und Duschen zur Verfügung. Duschen ist für alle Besucher obligatorisch, es gilt die Sonnencreme etc. abzuwaschen, um das Wasser der Cenote nicht zu verunreinigen. Barfuß gehst du nun zum Einsturzloch und kletterst die Holztreppe runter zum Wasser. Xcanche ist eine offene Cenote, also ohne Decke und ein wunderbarer, magischer Ort.
Mittagessen bei Doña Mary
Auf der gegenüberliegenden Seite der Cenote findest du die Palapa von Doña Mary, eine für die Region der Maya typische Behausung. Hier kannst du lokale Spezialitäten aus der Maya-Küche probieren. Die Gerichte werden mit viel Liebe von Doña Mary und ihrer Familie zubereitet. Dazu solltest du unbedingt das sehr erfrischende Fruchtwasser aus der Tamarinde probieren, ist echt lecker.
Organisierte und geführte Touren
Reiseveranstalter in Valladolid, Cancún, Playa del Carmen und Tulum (Riviera Maya) bieten Tagesausflüge an, oft in Kombination mit anderen Sehenswürdigkeiten wie Chichén Itzá und einer Cenote.
- Startpunkt Valladolid: Besuch von Ek Balam, sowie Cenotes X-Canche und Hubiku*
- Startpunkt Cancún/Riviera Maya: Maya-Stadt Chichén Itzá und Ek Balam*
Interessante Maya-Städte und Cenotes
- Coba mitten im Dschungel
- Tulum an der karibischen Küste
- Vermächtnis der Maya entlang der Ruta Puuc
- Cenote Tour mit der Pferdebahn von Cuzamá
- Schönste Cenoten in Yucatán
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