Der Erdölgigant Pemex – Petróleos Mexicanos
Die Erdöl-Wirtschaft ist neben dem Tourismus eine der wichtigsten Einnahmequellen des mexikanischen Staates. Pemex (Petróleos Mexicanos) ist die staatliche Erdölgesellschaft, welche als Monopol lange Zeit die ganze Industrie sowie den Vertrieb an den Tankstellen kontrollierte.
Stellung des Erdöls in der mexikanischen Wirtschaft
Die Förderung von Erdöl nimmt eine zentrale Rolle für die mexikanische Wirtschaft ein. Noch vor dem Tourismus ist der Erdölsektor die bedeutendste Einnahmequelle Mexikos und die wichtigste strategische Ressource. Gemäss dem World Factbook der amerikanischen CIA, ist Mexiko sogar der siebtgrösste Produzent von Erdöl.
Erdölkonzern Pemex
Der staatliche Erdölkonzen Petróleos Mexicanos (Webseite: Pemex) besass während vieler Jahre eine monopolistische Stellung und betreibt mit einem Franchisesystem das Tankstellennetz des ganzen Landes. Bis in die 1930er Jahre waren alle Ölunternehmen ausländischen Ursprungs, als der damalige mexikanische Präsident Lázaro Cárdenas die ganze Ölindustrie verstaatlichte. Pemex stieg damit in die Top Ten der Erdölgesellschaften auf und ist heutzutage eins der umsatzstärksten Unternehmen und einer der wichtigsten Arbeitgeber in ganz Lateinamerika.
Herausforderungen von Pemex
Pemex wird jedoch seit geraumer Zeit mit schwerwiegenden Problemen belastet. Der Erdölgigant leidet unter Korruption und Ineffizienz, ausserdem wird der Öl-Diebstahl durch organisierte Banden immer dreister. Mit neuster Technologie werden die Pipelines angebohrt und das Öl abgepumpt. Damit entstehen jährliche Ausfälle in einem Marktwert von rund 100 Millionen Dollar.
Im Golf von Mexiko kommt es auf den Öl-Plattformen auch immer wieder zu tragischen Unglücken. Nicht ganz im Ausmass wie die schwere Umweltkatastrophe der Deepwater Horizon im Jahre 2010 in amerikanischen Gewässern, doch jedes verlorene Menschenleben und jeder Liter ins Meer geflossene Rohöl fördert ein negatives Images des Konzerns und hat wirtschaftliche Einbussen zur Folge.
Ausserdem leidet Pemex unter einer beträchtlichen steuerlichen Belastung – der Erdölkonzern ist wie ein Geldhahn für Mexiko. Erschwerend hinzu kommt die mexikanische Gesetzgebung, welche die dringend benötigte Investition von Privatkapital zur Modernisierung der bestehenden Produktionsanlagen und Raffinerien und die Erschliessung von neuen Förderfeldern stark limitiert. So ist es nicht verwunderlich, dass das Unternehmen in den letzten Jahren wiederholt erhebliche Verluste schreiben musste und einer unsicheren Zukunft entgegen geht.
Seit der Tankstellenmarkt liberalisiert ist, kämpft das einstige Monopol zudem noch mit ausländischen Mitbewerbern die Gunst der Autofahrer. Auch mexikanische Unternehmen mischen im lukrativen Verkauf von Benzin kräftig mit, wie unter anderem Oxxo Gas, welches zur Convenience-Store-Kette Oxxo gehört und diese wiederum zur mächtigen Unternehmensgruppe Femsa.