Reise von Chihuahua an den Pazifik
Kürzlich hatte ich die Gelegenheit die Sagen umwobenen Kupferschluchten einmal selbst kennenzulernen. Gehört hatte ich schon viel von ihnen, aber selbst habe ich mich noch nie so hoch in den Norden Mexikos aufgemacht. Mit welchen Erwartungen geht man an solch eine Reise? Was erwartet man von den Kupferschluchten? Eins steht fest: Egal welche Erwartungen man hat, sie werden alle übertroffen! Reportage von Sabrina Kupke.
Sierra Madre von oben
Die erste Sensation erwartet mich bereits im Flieger nach Chihuahua. Der Beginn der Sierra Madre ist wohl die spektakulärste Aussicht, die sich mir je von einem Flieger aus geboten hat. Ebenso die Stadt Chihuahua mit ihren Sehenswürdigekeiten. Sie besticht nicht nur durch den beeindruckenden Regierungspalast und die im Barockstil erbaute Kathedrale, sondern ebenso durch die Vielzahl an verschiedenen Fleischspezialitäten, die dort angeboten werden.
Mennoniten im Norden Mexikos
Nach der Stadtbesichtigung mit anschließender Verköstigung mache ich mich auf den Weg zu meinem zweiten Stopp auf dieser Reise: Creel. Chihuahua und Creel liegen knapp 260 Kilometer voneinander entfernt. Mittendrin, am Rande der Stadt Cuauhtémoc, befindet sich die größte Mennoniten-Gemeinschaft von ganz Mexiko, mit ca. 35’000 Mennoniten. Natürlich erwartet mich dort die nächste Überraschung, denn alle sprechen ein hervorragendes Deutsch! Wer hätte gedacht, dass so weit oben im Norden von Mexiko jemand deutsch versteht. Sie sind begeistert und zeigen mir ihre Gemeinde.
Highlights von Creel
In Creel angekommen, mache ich mich auf den Weg durch das kleine Städtchen. Am Hauptplatz höre ich ihn von weit entfernt: Den Chepe, wie der Zug hier liebevoll genannt wird. Schnell bin ich an den Bahngleisen angekommen und bewundere die Einfahrt der majestätischen Eisenbahn – die Kulisse ist perfekt.
Am nächsten Tag besuche ich die Highlights rund um Creel: Den Arareko-See, die Missionskirche von San Ignacio, eine Tarahumara Familie, die in einer Felshöhle wohnt und das Tal der Frösche und Pilze. Erst später stellt sich heraus, dass es sich dabei nicht um Tiere und auch nicht um Nahrung handelt, sondern um ein Tal spektakulärer Felsformationen! Der Tag hätte nicht eindrücklicher sein können.
In den Kupferschluchten
Nächster Halt: Posada Barrancas – und da sind sie endlich: Die Kupferschluchten. Auf knapp 2000 m befindet sich das eindrückliche Hotel El Mirador (Webseite) und thront hoch oben an einer Felswand. Jedes Zimmer mit Balkon und einzigartigem Blick auf die Kupferschlucht. Ich bin sprachlos und muss mich erst mal auf die Terrasse des Hotels setzen und diesen Ausblick auf mich wirken lassen. Gänsehaut pur.
Die anstehende Wanderung runter zu den Höhlen der Tarahumara lässt die Gänsehaut nicht vergehen. Die Tarahumara-Indigenas, so wie sie im Norden von Mexiko heißen, leben noch heute in den Höhlen der Felswände der Sierra Madre und verpflegen sich komplett selbst. Mit vielen neuen Eindrücken beende ich den Tag mit der wundervollen Aussicht auf die Schlucht.
Abenteuerpark
Am darauf folgenden Tag steht Adrenalin pur auf dem Plan im Parque de Aventura (Webseite) wage ich mich an die 7-Ziplines-Tour und die Via Ferrata. Der Park beinhaltet ebenso einen Seillift und die längste Zipline der ganzen Welt!
Bahnreise mit dem Chepe
Am Nachmittag ist es dann endlich so weit: Die Eisenbahnfahrt mit dem Chepe bis nach El Fuerte steht an. Der Chepe Express verfügt über eine Bar, ein Restaurant und eine Terrasse und es sind zwei verschiedene Preisklassen buchbar. Ich bewundere die atemberaubende Landschaft, es geht an steilen Felswänden und über schwindelerregende Brücken hinweg – ein wahres Erlebnis.
Pueblo Mágico El Fuerte
El Fuerte ist eines der Pueblos Mágicos in Mexiko und macht seinem Titel alle Ehre. Ein ganz hübsches, kleines Kolonialstädtchen am Rande des Flußes Río Fuerte gelegen. Der neue Tag beginnt mit einer Bootsfahrt auf dem gleichnamigen Fluß, um zur Ruinenstätte von El Fuerte zu gelangen. Danach besuchen wir ein Dorf der Mayo-Indigenas. Ich darf meine erste Tortilla selber machen und ihren selbstgemachten Käse probieren. Der Opa ist einer der letzten Mayo-Indigenas, der die traditionellen Tänze an seine Enkel weitergibt und sie führen für mich eine kleine Kostprobe vor.
Nach der Stadtbesichtigung von El Fuerte mache ich mich auf den Weg nach Los Mochis und in die nahe gelegene Hafenstadt Topolobampo. Hier erkunde ich die Hafenpromenade und erhasche einen letzten Blick auf das Mar de Cortés. Von da aus mache ich mich auf den Weg zum Flughafen Los Mochis.
Fazit der Reise
Der Besuch der Region Chihuahua ist ein Muss für alle Naturliebhaber und Abenteurer und für alle die noch ein unberührtes, traditionelles und eindrückliches Stück Mexiko kennenlernen wollen.
Reisebericht-Autorin: Sabrina Kupke hat über einen längeren Zeitraum in Mexikos Süden gelebt. Für diese Reportage reiste sie das erste Mal nach Nordmexiko.
Rundreise Kupferschlucht
Gönnen Sie sich eine geführte Rundreise durch die Kupferschlucht. Fahren Sie mit dem Chepe Express von Los Mochis nach Chihuahua und geniessen Sie die spektakuläre Bahnreise. Auf organisierten Ausflügen lernen Sie die vielen Highlights kennen.
Reiseinformationen
Mehr Reiseinformationen zur Bahnfahrt im Kupfer Canyon mit Fahrplan, Reisekosten, Reisetipps und einer detaillierten Beschreibung aller Highlights. Möchtest du noch mehr Inspiration? Lese unseren Reisebericht der Bahnreise durch die Kupferschlucht.