Die runden Stufenpyramiden von Guachimontones

Entdecke die mysteriösen Pyramiden von Guachimontones, eine der spektakulärsten Sehenswürdigkeiten im Bundesstaat Jalisco. Die Bauwerke bestehen aus konzentrischen Kreisen, ein Stil, den es sonst nirgendwo in Mexiko gibt.

Mexiko ist geprägt von Tausenden von Jahren indigener Kultur, von denen die Maya und Azteken die bekanntesten Kulturen sind. Mexiko ist jedoch die Heimat vieler weiterer indigener Stämme, die ihre Spuren in der Geschichte hinterlassen haben.

Auch der westliche Teil Mexikos enthält Überreste einer verlorenen Zivilisation: Guachimontones. Der von der Teuchitlán-Kultur gebildete Ort ist bekannt für seine merkwürdigen, kreisförmigen Stufenpyramiden. Guachimontones ist eine stark unterschätzte archäologische Stätte, von der viele Bewohner Jaliscos lange nicht gewusst haben, dass sie existiert.

Die fast unbekannte Sehenswürdigkeit befindet sich direkt neben der Provinzstadt Teuchitlán, im westlichen Hochland von Jalisco. Mit rund einer Stunde Fahrzeit, ergibt dies einen großartigen Tagesausflug von Guadalajara aus.

Zivilisation von Guachimontones
Zivilisation von Guachimontones mit der Lagune La Vega.

Die Zivilisation von Teuchitlán

Zwischen 300 vor Christus und 900 nach Christus lebte die Teuchitlán-Kultur in der Region der Sierra Tequila. Es ist nur sehr wenig bekannt über diese Zivilisation, beispielsweise dass das Wort Teuchitlán »ein Ort für das Göttliche« bedeutet und die Bewohner sich der Landwirtschaft und der Fischerei widmeten. In der Blütezeit umfasste die Bevölkerung rund 40’000 Menschen.

Die Forscher haben nachgewiesen, dass die Pyramiden von Guachimontones vor etwa 2’000 Jahren errichtet wurden. Es war zeremoniell wie auch kommerziell ein wichtiger und einflussreicher Ort.

Die Pyramiden befinden sich an der Peripherie des Tequila-Vulkans mit einem beträchtlichen Vorkommen von Obsidian. Das vulkanische Gestein spielte eine entscheidende Rolle im Leben der Bewohner von Guachimontones. Es wurden zur Herstellung von Schmuck, Speerspitzen und sogar Spiegeln verwendet.

Es ist überraschend, wie lange die Ruinen verborgen blieben, selbst nachdem sie Ende des 19. Jahrhunderts von einigen Archäologen untersucht wurden. Jetzt, etwas mehr als 20 Jahre nach seiner vollständigen Erkundung, gehört es zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Pueblo Teuchitlán
Das Pueblo Teuchitlán mit seiner Kirche und der Lagune La Vega im Hintergrund.

Archäologische Stätte von Guachimontones

Guachimontones liegt auf einem leicht abfallenden Hügel über der Kleinstadt Teuchitlán. In 30-40 Minuten bist du zu Fuß oben. Der Ausblick über Ortschaft, den See La Vega und die weite Landschaft im Hochland des Bundesstaates Jalisco ist atemberaubend.

Die Strukturen bestehen aus abgestuften Pyramiden mit konzentrischen Kreisen, die sowohl in der mexikanischen Architektur, wie auch weltweit fast einzigartig sind. Die größte Pyramide in Los Guachimontones ist mehr als 18 Meter hoch und hat 52 Stufen, entsprechend der Anzahl der Wochen pro Jahr. Es wird angenommen, dass die Pyramiden aus einer Kombination von Stein, Kalk und Ton einst rötlich-orange gefärbt und möglicherweise mit geometrischen Mustern übersät waren. Heutzutage tragen beide Pyramiden ordentliche Rasenschichten auf ihren Plattformen, was die Illusion vermittelt, als würden diese rätselhaften Strukturen direkt aus der Erde sprießen.

Runde Pyramiden von Guachimontones in Jalisco
Kreisförmige, mit Gras überwachsene Pyramiden von Guachimontones.

Verbindungen zu anderen Völkern

Archäologen haben spekuliert, ob obenauf ein Loch für einen Pfosten vorhanden war. Möglicherweise kannte die Zivilisation von Teuchitlán die Zeremonie der Voladores (Tanz der fliegenden Männer), wie sie in anderen Regionen Mexiko praktiziert wurde.

Jenseits der kreisförmigen Pyramiden befindet sich ein Ballplatzes. Das Juego de Pelota war eine traditionelle Sportart mit zeremonieller Bedeutung, welche von vielen mesoamerikanischen Völkern ausgeübt wurde.

Besuche auch das kleine, aber übersichtliche und ansprechende Museum. Hier erfährst du, wie die Menschen der Gegend vor Hunderten von Jahren gelebt haben.

Park und Plaza in Teuchitlán
Park und Plaza in Teuchitlán.

Lohnt sich ein Besuch?

Der Südosten Mexikos ist mit den berühmten Maya-Ruinen von Chichén Itzá, Uxmal, Palenque und vielen anderen überzogen. In der Region von Oaxaca findet sich antike Stadt Monte Albán der Zapoteken und Mixteken. In Zentralmexiko findest du die Pyramiden von Teotihuacán. Guachimontones spielt da nicht in der gleichen Liga und kann mit diesen Bauten nicht mithalten.

Doch falls dich deine Reise in den Westen Mexikos geführt hat, empfehlen wir dir jedenfalls die Anlage zu besuchen. Ideal ist ein Tagesausflug von Guadalajara, siehe auch das Angebot der Tour von GetYourGuide. Nur schon die Anreise durch die attraktive Landschaft im Hochland von Jalisco, durch das Anbaugebiet der Agaven-Pflanzen ist sehr spannend.

Nach deinem Besuch von Guachimontones solltest du unbedingt in einem der Restaurants unten am See La Vega etwas essen und trinken. Du hast mehrere Lokale zur Auswahl, das Monte Carlo ist das beste davon und serviert köstliche Meeresfrüchte und mexikanische Spezialitäten. Der Ausblick über den See ist sehr stimmungsvoll.

La Vega See bei Teuchitlán
Besuche die einladenden Restaurants unten am La Vega See bei Teuchitlán.

Reiseinfos und Touren

Guachimontones liegt rund zwei Stunden von Guadalajara. Du kannst mit dem öffentlichen Bus hierher gelangen. Die Abfahrt erfolgt von der »Central Vieja«, dem Busbahnhof für naheliegende Reiseziele in Guadalajara. In Teuchitlán wanderst du durch das Pueblo und dann den Hügel hoch zu den Ruinen, in 30-40 Minuten bist du oben. Wenn du keine Lust auf die kleine Wanderung hast, heuerst du ein Taxi an.

Du kannst dich auch einer geführten Tour anschliessen: