Millionen Mexikaner von Evakuierung bedroht
Der Vulkan Popocatépetl gilt als einer der gefährlichsten Vulkane der Welt, aufgrund seiner Nähe zu bevölkerungsreichen Städten wie Mexiko City und Puebla. Seit einigen Tagen verzeichnet er eine erhöhte Aktivität. Der Bergriese stößt intensiv Rauch aus und spuckt Asche. Angesichts dieser Tatsachen haben die Behörden die Alarmstufe erhöht, es fehlt nur noch ein Schritt zur Alarmstufe Rot, die eine Evakuierung der Bevölkerung in den umliegenden Orte zur Folge hätte.
Popocatépetl ist im Februar und März 2024 wieder aktiv
Update: 07.03.2024
Die Aktivitäten am Popocatépetl gehen weiter. Der mexikanische Vulkan erwachte am 7. März 2024 mit einer erneuten spektakulären Fumarole. Es wurden über 50 Eruptionen gemessen, verbunden mit einem kontinuierlichen Ausstoß von Wasserdampf, Gasen und Asche. Die mexikanischen Vulkanologen gehen davon aus, dass derzeit kein Abklingen der eruptiven Tätigkeit in Sicht ist.
Update: 29.02.2024
Das Nationale Zentrum für Katastrophenschutz in Mexiko (Centro Nacional de Prevención de Desastres, CENAPRED) berichtet, dass es in den letzten 24 Stunden zu 13 Ausstössen von Gas, Dampf und Asche und zu wiederholten Beben des Vulkans Popocatépetl gekommen sei. Es herrscht deshalb derzeit die Alarmstufe Gelb in der Phase 2, also mit den Merkmalen der »erhöhten Aktivität«.
Wegen des Ascheregens rund um den Popocatépetl musste der Flughafen der in unmittelbarer Nähe gelegenen Großstadt Puebla geschlossen werden. Asche hatte sich auf der Start- und Landebahn angesammelt. Auch der internationale Flughafen in Mexiko-Stadt war betroffen. 22 Flüge wurden gestrichen, jedoch wurde der Flugbetrieb nicht eingestellt.
Letzte Aktivitäten im 2023
Update: 06.06.2023
Seit dem 20. Mai 2023 zeigt sich der Vulkan Popocatépetl mit erhöhten Aktivitäten. Ein Ausbruch wurde von Experten zwar nicht erwartet, doch sollte man die Launen der Natur nie unterschätzen.
Nun erfolgte am 6. Juni eine teilweise Entwarnung der Behörden in Mexiko-Stadt, die vulkanische Alarmstufe Gelb wurde von Phase 3 zu Phase 2 herabgestuft, also von einer mittleren/hohen Aktivität zu einer erhöhten Aktivität. Das Nationale Zentrum für Katastrophenverhütung (CENAPRED) warnt jedoch weiterhin ausdrücklich, sich dem Vulkan und insbesondere dem Krater zu nähern, da die Gefahr herabfallender Fragmente weiterhin besteht.
Update: 31.05.2023
Mexikanische Experten überwachen die aktuelle Lage und die Aktivitäten des Vulkans Popocatépetl kontinuierlich 24 Stunden am Tag. Ein starker Ausbruch des Vulkans wird jedoch grundsätzlich nicht erwartet.
In den letzten 24 Stunden wurden 315 Emissionen von Gasen und Dämpfen registriert, während 502 Minuten verzeichnete man leichte Beben, dazu zwei kleinere Explosionen und ein vulkantektonisches Erdbeben entlang der Störungszone in der Nähe des Vulkans.
Die Vulkanalarm-Ampel bleibt bei Gelb Phase 3, also eine Stufe unter der bedrohlichen roten Alarmstufe.
Erneut erfolgt der folgende Aufruf an die Bevölkerung: Versuchen Sie nicht, den Vulkan zu besteigen, da es zu Explosionen kommt, die glühende Fragmente auswerfen, wie kürzlich beobachtet wurde. Beachten Sie den Ausschlussradius von 12 Kilometern vom Krater, da der Aufenthalt in dieser Zone nicht sicher ist. Halten Sie sich bei starkem Regen nicht in den Schluchten auf, da die Gefahr von Schlamm- und Murgängen besteht.
Stand per 23.05.2023
Zweithöchster Berg Mexikos
Der Vulkan Popocatépetl ist mit 5465 m der zweithöchste Berg in Mexiko, nur überboten vom Vulkan Pico de Orizaba (Citlaltépetl) mit einer Höhe von 5610 m. Der umgangssprachlich »Popo« genannt Bergriesebefindet sich nur rund 70 km von der mexikanischen Hauptstadt Mexiko City und 60 km von der Großstadt Puebla. In einem Umkreis von 100 Kilometer leben etwa 25 Millionen Menschen.
Popocatépetl und seine Ausbrüche
Der Popocatépetl hatte im 20. Jahrhundert eine längere Ruhephase und brach erst 1994 wieder aus. Die Emissionen von Dampf, Gas und Aschewolken sind nichts Ungewöhnliches beim Popocatépetl, in regelmäßigen Intervallen meldet sich der Vulkan mit Lebenszeichen zurück. Der letzte beachtliche Ausbruch passierte im Jahre 2000, als auch Lava aus dem Krater strömte und die Behörden in einem größeren Rahmen die Anwohner zu evakuieren begannen. Schlussendlich aber beruhigte sich der Popo schneller als erwartet. Auch 2016 und 2017 kam es letztmals zu Explosionen im Vulkankrater.
Brandaktuell: Popo spuckt Asche
Seit dem 20. Mai 2023 zeigt sich der Popocatépetl so aktiv wie schon länger nicht mehr. Asche, Dampf und Gase schränken das öffentliche Leben in Zentralmexiko ein. Umliegende Orte wie Puebla und Atlixco sind mit grauer Asche bedeckt. Schulen in Dutzenden Gemeinden mussten schließen und die Klassen werden nach Möglichkeit virtuell abgehalten. Der Internationale Flughafen von Mexiko-Stadt wurden kurzzeitig lahmgelegt, es kam zu Verspätungen und zu Flugausfällen.
Personal des Zivilschutzes und der Armee sind 24 Stunden im Einsatz und prüfen Evakuierungsrouten und bereiten Notunterkünfte vor. Rund um den Vulkan gilt seit Jahren eine Sperrzone von zwölf Kilometern.
Vulkanische Warnstufen in Mexiko
Ab dem heutigen Tag, 23. Mai 2023, gilt die Bedrohungsstufe Gelb, das heißt die Bevölkerung soll wachsam sein und sich auf eine mögliche Evakuierung vorbereiten. Des weiteren werden die Anwohner aufgefordert einen Notvorrat an Lebensmitteln und Wasser zu beschaffen, Kenntnisse anzueignen wie das Gas und die Elektrizität abgestellt werden kann und ein batteriebetriebenes Radio bereithalten. Bei der Alarmstufe Rot sollen die Menschen bereit sein für eine Evakuierung.
Die Bedrohungsstufen werden in Mexiko wie folgt beschrieben:
- Alarmstufe Gelb, Phase 1: Gewisse vulkanische Aktivitäten
Häufige vulkanische Seismizität mit kleineren Ausbrüchen, sporadische und leichte Emission von Asche. - Alarmstufe Gelb, Phase 2: Erhöhte Aktivitäten
Ausstoß von Wasserdampf und Gasen, in der näheren Umgebung fällt leichter Ascheregen, herabfallende brennende Fragmente, kleinere Lavaströme. - Alarmstufe Gelb, Phase 3: Mittlere bis hohe Aktivität
Schnelles Wachstum großer Rauchwolken und Explosionen zunehmender Intensität. Bildung von Lavadomen, vulkanische Dämpfe, Gas und Ascheregen in nahegelegenen Gebieten, verstärkte Explosionen mit Ausstoß von festem Material. - Alarmstufe Rot, Phase 1: Mittlere bis hohe Explosionsgefahr
Eruptionen von Wasserdampf und Gas mit einer Reichweite von mehreren Kilometern, Ausbruch von glühenden Gesteinsbrocken und Lava an den Hängen des Vulkans. - Alarmstufe Rot, Phase 2: Hohes bis extremes Risiko von Explosionen
Weitreichende Eruptionen, intensiver Fall von Asche, Sand und Vulkanfragmenten bis in große Entfernung.
Auf der Website des CENAPRED (Centro Nacional de Prevención de Desastres oder Nationales Zentrum für Katastrophenverhütung) kannst du dir die jeweils neusten Reporte auf Spanisch ansehen.
Hier findest du weitere Informationen über den Nationalpark Iztaccíhuatl-Popocatépetl