Die höchsten Vulkane in Mexiko
Der Vulkan Popocatépetl ist mit 5465 m der zweithöchste Berg in Mexiko und sein Zwillingsvulkan Iztaccíhuatl kommt auf eine Höhe von 5230 m. Die beiden Vulkane werden im Nationalpark Iztaccíhuatl-Popocatépetl geschützt, in den beiden Bundesstaaten Estado de México und Puebla.
Hoch, höher, am höchsten…
Der Vulkan Popocatépetl ist mit 5465 m der zweithöchste Berg in Mexiko, nur überboten vom Vulkan Pico de Orizaba (Citlaltépetl) mit einer Höhe von 5610 m. Der gleich beim Popocatépetl gelegene Zwillingsvulkan Iztaccíhuatl kommt auf eine Höhe von 5230 m. Die beiden Vulkane werden in einem Nationalpark Iztaccíhuatl-Popocatépetl geschützt. Sie befinden sich in nächster Nähe zu Mexiko-Stadt, nur 70 km entfernt. Bei klaren Lichtverhältnissen bilden die schneebedeckten Gipfel die eindrückliche Kulisse der Hauptstadt Mexikos.
Legende der beiden Zwillingsvulkane
Die Legende erzählt, dass der stolze Azteken-Krieger Popocatépetl und die aztekische Prinzessin Iztaccíhuatl verliebt waren. Als er von einem Feldzug nicht heimkam, glaubte die Prinzessin er sei in der Schlacht gefallen und nahm sich vor lauter Sehnsucht und Liebeskummer das Leben. Popocatépetl jedoch kehrte wenig später wohlbehalten aus dem Krieg zurück. Er konnte es nicht fassen, dass seine Angebetete tot war. Er trug sie auf einen hohen Berg und legte ihren Leichnam nieder. Dann kletterte er auf den benachbarten Berg und wacht dort seither mit einer brennenden und rauchenden Fackel über seine Geliebte. Tatsächlich gleichen die Umrisse des Iztaccíhuatl, mit Kopf, Brust und Knien einer liegenden Frau und das Feuer lodert immer noch im Innern des Vulkans Popocatépetl.
Popocatépetl
Zweithöchster Vulkan in Mexiko
Der Popocatepétl ist Mexikos bekanntester und zugleich aktivster Vulkan. Der Name bedeutet soviel wie „rauchender Berg“ in Náhuatl, der Sprache der Azteken. Er wird abgekürzt oft lieblich El Popo oder auch Don Goyo genannt. Sein gewaltiger Krater hat einen Durchmesser von 600 auf 400 m, mit fast senkrecht abfallenden Felswänden. Die meiste Zeit des Jahres ist sein Gipfel von Schnee bedeckt. Noch heute gilt der Vulkan als heiliger Berg.
Aktiver Vulkan
Seit 1994 brodelt es wieder im Vulkan und die Besteigung ist seither nicht mehr möglich. Im Jahr 2000 kam es zu einem beträchtlichen Ausbruch, bei dem Zigtausende Bewohner an den Hängen des Vulkans evakuiert werden mussten und Millionen von Leuten in Alarmbereitschaft versetzt wurden. Die riesige Aschewolke verunmöglichte den regulären Betrieb auf den Flughäfen von Puebla und Mexiko-Stadt. Der Vulkan bleibt unruhig, in unregelmässigen Abständen gibt es seither Eruptionen mit Aschewolken, dem Auswurf von Gestein und nicht umsonst wird er als „rauchender Berg“ bezeichnet. Wissenschafter gehen davon aus, dass es jederzeit zu einer gewaltigen Eruption kommen könnte. In Anbetracht der Nähe der umliegenden Siedlungen könnte dies verheerende Folgen haben.
Besteigung des Popocatépetl
Südlich vom Paso de Cortés befindet sich die Albergue Tlamacas, eine Unterkunft mit überraschend guter Infrastruktur wie elektrischem Licht, warme Duschen, einigermassen sauberen Zimmern und einem Restaurant. Dies ist, respektive war jeweils der Ausgangspunkt für die Besteigung des Popocatépetl. Seit der Vulkan 1994 wieder aktiv wurde, ist es untersagt den Gipfel des Popo zu besteigen und je nach seismischen Aktivitäten kann der Zugang zum ganzen Gebiet eingeschränkt sein.
Die Expedition auf den Popocatépetl dauert bis zu 12 Stunden. Man geht frühmorgens los vom Albergue Tlamacas und wandert bis an die Schneegrenze. Hier werden die Steigeisen umgeschnallt und dann einen langgezogenen Steilhang hochgestiegen. Nach dem Erreichen des Kraters, dauert es noch rund eine Stunde bis zum 5465 Meter hohen Gipfel des Popo.
Klöster an den Hängen des Popocatépetl
Nach der kriegerischen Eroberung des Reichs der Azteken, wollten die Spanier die mexikanischen Ureinwohner auch mit ihren religiösen Ansichten erobern und zum christlichen Glauben bekehren. Anfangs des 16. Jahrhunderts errichteten die Orden der Franziskaner, Dominikaner und Augustiner etliche Klöster am Fusse des Popocatépetl. 14 dieser Missionsklöster rund um den Vulkan wurden 1994 zum UNESCO-Weltkulturerbe deklariert.
Iztaccíhuatl
Die Schlafende Frau
Der anfänglich schwierig einzuprägende Namen bedeutet „Weisse Frau“ in der Aztekensprache Náhuatl, wegen den früher vorhandenen, weissen Eismassen und der einer schlafenden Frau erinnernden Konturen des Berges. Obwohl er gleich neben dem aktiven Popo liegt, gilt Iztaccíhuatl als erloschen. Andere Theorien besagen, dass die weisse Dame nur sehr tief schlafe. Der 5230 m hohe Iztaccíhuatl ist der dritthöchste Berg in Mexiko.
Besteigung des Iztaccíhuatl
Für die Besteigung des Iztaccíhuatl muss man sich im Büro des Parque Nacional Iztaccíhuatl-Popocatépetl in der Ortschaft Amecameca oder auf dem Paso Cortés möglich registrieren lassen und eine bescheidene Gebühr entrichten. Der Berg sollte nur von erfahrenen Berggängern in Angriff genommen werden oder noch besser einen lokalen Bergführer anheuern.
Vom Cortés-Pass gelangt man nach rund 5 km zur Herberge Altzomoni auf einer Höhe von rund 4000 m, mit drei einfachen Zimmer mit Etagenbetten für je acht Personen. Nach 2 weiteren Kilometer erreicht man La Joya, dem Ausgangspunkt für die Bergtour auf den Izta.
Das Trekking auf den Iztaccíhuatl erfolgt meist an zwei Tagen, mit einer Übernachtung in einer der Schutzhütten. Auf unterschiedlichsten Terrains führt die Route auf den „El Pecho“, den höchsten Punkt des Berges.
Reiseinformationen
Gefahrenstufen für den aktiven Vulkan Popocatépetl
Vor einem Besuch des Nationalparks Iztaccíhuatl-Popocatépetl sollte man unbedingt die Webseite des Nationalen Zentrums für Katastrophenschutz (www.cenapred.gob.mx) besuchen, um die aktuelle Gefahrenstufe zu überprüfen. Es gibt 3 verschiedene Stufen. Die grüne Farbe bedeutet keine Gefahr, gelb bedeutet eine erhöhte Alarmbereitschaft mit der Möglichkeit eines Ausbruchs des Vulkans und bei rot steht ein Ausbruch unmittelbar bevor oder ist bereits erfolgt. In einem Umkreis von 70 Kilometer leben bis zu 30 Millionen Menschen, inklusive die Bewohner der Hauptstadt Mexiko City und die Grossstadt Puebla, welche von einem Ausbruch des Vulkans direkt betroffen sein könnten.
Paso de Cortés
Auf dem Sattel zwischen den beiden majestätischen Fünftausender liegt der Cortés-Pass (Paso de Cortés), auf rund 3600 m. Diesen Pass überschritt Hernán Cortés und die spanischen Eroberer, auf ihrem Feldzug von der Küste am Golf von Mexiko bis zur aztekischen Hauptstadt Tenochtitlán, dem heutigen Mexiko City. Man sagt, dass Cortés von hier eine Expedition zum Krater des Popocatépetl schickte, um Schwefel für die Erzeugung von Schiesspulver zu entnehmen.
Um auf den Pass zu gelangen, fährt man von Mexiko City in die Ortschaft Amecameca und dann weiter auf einer asphaltierten, kurvenreichen Strasse hoch zur Passhöhe. Auf der anderen Seite im Osten des Bergmassivs, führt eine schlechte, nicht immer befahrbare Naturpiste in die Ortschaften Xalitzintla und San Nicolas Ranchos im Bundesstaat Puebla und weiter nach Cholula und die Stadt Puebla.