Fröhliche Pazifikküste im Bundesstaat Jalisco

Versteckt zwischen den Bergzügen der Sierra Madre und dem Pazifischen Ozean, inmitten einer beeindruckenden Landschaft, liegt der kleine Fischerhafen Barra de Navidad. Entlang der Costa Alegre, der fröhlichen Küste, findest du einige vergessene Buchten mit traumhaften Stränden, mit so illustren Namen wie Melaque, Cuatecomate, Tamarindo, La Manzanilla, Boca de Iguanas und Tenacatita.

Wo befindet sich Barra de Navidad?

Die Costa Alegre oder frei übersetzt die »fröhliche Küste«, wird wahrscheinlich deshalb so genannt, weil dieser Abschnitt der mexikanischen Pazifikküste wirklich traumhaft schön wirkt und prädestiniert ist, um fröhlich zu sein. Die Costa Alegre erstreckt sich über mehr als 200 km zu Füßen der Sierra Madre Occidental, von Puerto Vallarta im Bundesstaat Jalisco bis Manzanillo im Bundesstaat Colima.

Einst war dieser Abschnitt Jagdrevier von Seeräubern und Freibeutern, allen voran Sir Francis Drake, der es auf die spanischen Schiffe abgesehen hatte. Heute punktet die Region mit kleinen Fischerdörfern, abgelegenen Buchten mit Traumstränden und immer wieder kleine Resorts und Hotels. Zu den bekanntesten Orten und Stränden gehören Costa Careyes, Tenacatita, Boca de Iguanas, La Manzanilla sowie eben Barra de Navidad.

Strand an der Pazifikküste der Costa Alegre
Strand an der Pazifikküste der Costa Alegre.

Warum heißt es Barra de Navidad?

Bestimmt fragst du dich, warum der Strandort diesen merkwürdigen Namen trägt. Dabei ist »barra de arena« eine Sandbank und »navidad« bedeutet Weihnachten. Die Antwort hat einen geschichtlichen Hintergrund. Der kleine Fischerhafen wurde am 25. Dezember 1540 entdeckt, als die Spanier in der Weihnachtszeit in die Gegend kamen. Zuerst nannten sie den Ort Puerto de la Natividad (Geburtshafen), aber im Laufe der Zeit änderte sich der Name zu Barra de Navidad.

Von Mexiko auf die Philippinen

Die Spanier unterhielten in Barra de Navidad einen Hafen mit Werkstätten für den Schiffsbau. 1564 war hier der Ausgangspunkt der Pazifiküberquerung zu den Philippinen, wo die Konquistadoren die ersten spanischen Siedlungen anlegten und damit den Grundstein für die Kolonisierung Asiens legten. Die Expeditionen wurden im Auftrag des Königs Philipp II durchgeführt, nach ihm wurden infolgedessen das neu entdeckte Inselarchipel benannt.

Miguel López de Legazpi war der Befehlshaber der ersten Expedition, immer wieder stolperst du im Ort über seinen Namen. Beispielsweise ist die Hauptstraße nach ihm benannt. Hier findest du einige Hotels, Restaurants, Cafés, Bars, sowie Länden mit Kunsthandwerk und Souvenirs.

Strandpromenade Malecón

Gegen Ende der Landzunge geht die Avenida Miguel López de Legazpi über in die Strandpromenade Malecón. In der Mitte des Gehwegs befindet sich die Bronzeskulptur El Tritón y la Sirena, die eine Meeresgottheit und eine Nymphe verkörpert. Als Erinnerung an die Überfahrten auf die Philippinen, wurde am Ende des Malecóns ein Denkmal errichtet. Von hier ergibt sich ein schöner Blick auf die Lagune und die gegenüber liegende Isla Navidad mit dem luxuriösen Grand Isla Navidad Resort.

Promenade Malecón in Barra de Navidad
Promenade Malecón in Barra de Navidad.

Isla de Navidad – Insel oder Halbinsel?

Die Insel die keine ist. Die Landzunge hat jedoch ihren Namen Isla de Navidad (Weihnachtsinsel) hartnäckig behalten. Der Zugang erfolgt mit einem Boot von Barra de Navidad aus, in wenigen Minuten bist du über der Bucht. Mit dem Auto umfährst du in einem großen Bogen (23 km) die Laguna de Barra de Navidad.

Auf der Isla de Navidad hat sich ein Touristenkomplex etabliert, mit dem Grand Isla Navidad Resort*, einem Jachthafen und einem Golfplatz. Das Resort ist das Herzstück des weitläufigen Areals. Es wurde im Stil eines spanischen Kolonialdorfs mit Springbrunnen und Gärten erbaut. Zum Strandhotel gehören auch Tennisplätze, zwei Außenpools, ein Fitnessstudio und ein Spa – alles wunderbar für einen Strandurlaub mit gehobenen Ansprüchen und entsprechendem Budget.

Du kannst auch als Besucher einen Ausflug auf die Isla de Navidad unternehmen. Südlich des Jachthafens findest du eine Siedlung mit einigen Restaurants, welche die hübsche Lagune überblicken.

Bar am Strand von Barra de Navidad
Mobile Bar mit Margarita und Piña Colada am Strand von Barra de Navidad.

Reiseinformationen

Anreise und Weiterreise

Der nächstgelegene Flughafen befindet sich in Manzanillo, rund 50 km südöstlich. Mit einem Taxi oder öffentlichen Bus gelangst du nach Barra de Navidad. Etwas weiter weg ist der Flughafen von Puerto Vallarta, der liegt rund 230 Kilometer nördlich.

Entlang der Costa Alegre zwischen Puerto Vallarta und Manzanillo verkehren Fernbusse von Primera Plus und ETN, mit Halt in Melaque und Barra de Navidad. Die Reisezeit nach Puerto Vallarta beträgt rund 5 Stunden, Manzanillo erreicht man in 1.5 Stunden. Direkte Busse nach Guadalajara brauchen rund 5 Stunden.

Wo kann ich übernachten?

Grand Isla Navidad Resort

Das (mit Abstand) beste Hotel in diesem Abschnitt der Costa Alegre ist das Grand Isla Navidad Resort*. Das luxuriöse Strandhotel liegt auf der gegenüberliegenden Seite der Laguna de Barra Navidad. Ein Bootsshuttle bringt dich in den Ort. Zum Resort gehört auch ein Golfplatz, dazu eine gepflegte Parkanlage mit 2 Aussenpools. Ein Fitnessstudio und Spa runden das Angebot ab.

Hotel Bogavante

Empfehlenswertes Strandhotel* an bester Lage in Barra de Navidad. Schöner Infinity-Pool mit Blick über das Pazifische Meer. Zimmer im Hotel Bogavante sind sehr sauber und komfortabel.

Strandhotel in Barra de Navidad
Das Strandhotel Bogavante befindet sich an bester Lage am Pazifischen Ozean von Barra de Navidad.

Hotel Barra de Navidad

Das Hotel Barra de Navidad* liegt direkt am Strand mit einer großartigen Aussicht auf das Meer und nur wenige Gehminuten von Geschäften und dem Malecón entfernt. Negativ aufgefallen: Das Wi-Fi funktioniert nur sporadisch und meist sehr langsam.

Hotel La Alondra

Das Hotel La Alondra ist eine Top-Wahl, da es einen Privatstrand, Zimmer mit Meerblick und einen Swimmingpool bietet. Die Zimmer sind in typisch mexikanischer Farbenpracht eingerichtet. Derzeit ist das Hotel jedoch auf booking.com nicht buchbar.

Hotel del Mar

Eine preisgünstige Alternative. Der Name des Hotel del Mar* ist irreführend, es befindet sich nämlich nicht am Meer, sondern etwa 800 m davon entfernt. Dafür äusserst ruhig.  Einfache aber saubere Zimmer mit mit Ventilator und Klimaanlage. Die netten Mitarbeiter sind immer für etwas Small Talk zu haben.


Strände entlang der Costa Alegre

San Patricio de Melaque

Selten spricht jemand den Namen komplett aus, Melaque reicht. Der Strandort befindet sich nördlich von Barra de Navidad, am anderen Ende der großzügig geschwungenen Bucht. Du kannst dem Strand entlang einen wunderbaren (langen) Spaziergang bis Melaque unternehmen, vorbei an der Laguna del Tule. Melaque wirkt allermeist verschlafen, Stress und Hektik scheinen unbekannt. Sonnenaufgänge und Sonnenuntergänge sorgen für die einzige Action.

Zwischen dem Strand und der ersten Parallelstraße findest du einige Hotels zum Übernachten und Restaurants zum Essen und Abhängen. Das westliche Ende des Strandes ist vor Wellen geschützt und daher besser geeignet zum Schwimmen und Plantschen. Wenn du noch weiter spazierst, kommst du zum Malecón und der Punta Melaque, mit einem sagenhaften Blick über die ganze Bucht von Barra de Navidad.

Hotel am Strand von Barra de Navidad
Hotel am Strand in der Bucht zwischen Barra de Navidad und Melaque.

Off the beaten path: Cuastecomate

Über einen kleinen, bewaldeten Hügelzug gelangst du an den abgelegenen Strand von Cuastecomate. Die Bucht ist nur etwa 300 m lang, der Sandstrand überlässt dann schroffen Klippen die Gestaltung der Küste der Costa Alegre.

Ein kleines Dorf nistet in der tropischen Vegetation. Je nach Saison findest du 2-3 Restaurants und kleinere Unterkünfte. Den südlichen Teil nimmt das Hotel La Quinta Gran Bahia Cuastecomates* ein. Es bietet komfortable Zimmer, alle mit Balkon und Meerblick, dazu einen Pool und Tennisplatz. Wenn du Ruhe und Erholung suchst, bist du hier genau richtig.

Playa Tamarindo und sein Four Seasons Resort

Die Costa Alegre mit seiner Topographie, Ökologie und Kultur hat sich schon immer als Geheimtipp ausgezeichnet. Die kleinen Fischerdörfer mit den wenigen Hotels blieben jahrelang unter dem Radar. Dies könnte sich nun (leider) ändern. Mit der Eröffnung des neuen Four Seasons Resort Tamarindo* Mitte 2022 ist nun der Rest der Welt mit einer der letzten großen unentdeckten Küsten Mexikos vertraut.

Das Four Seasons Resort Tamarindo wurde in einem 3000 Hektar großen privaten Naturschutzgebiets erbaut. Gemäss der Schilderung des Hotels sei es mit Rücksicht auf die Umgebung entworfen worden und es füge sich so nahtlos wie möglich in seine Umgebung ein. Es schaut gut aus, keine Frage. Der Blick aus den Zimmern über den eigenen Sandstrand, den Pazifik und die reizende Küste der Costa Alegre ist eine Augenweide.

Playa La Manzanilla

Wenn du weiter gegen Norden ziehst, kommst du nach La Manzanilla. Der weibliche Artikel macht den Unterschied, La Manzanilla ist ein kleines Fischerdorf im Bundesstaat Jalisco, während Manzanillo eine gut ausgebaute Tourismus- und Hafenstadt im Bundesstaat Colima ist.

Also, zurück zu La Manzanilla. Neben dem Sandstrand und dem Meer als wenig überraschende Highlights, gilt es die Mangroven-Landschaft zu erwähnen. Beim Flussarm tummeln sich zahlreiche Krokodile, die du in ihrem natürlichen Lebensraum beobachten kannst. Sogar ein »Cocodrilario« findest du hier, welches als Informationsstelle fungiert, mit einem Museum und einem Lehrpfad auf einem erhöhten Holzsteg bei der Lagune. Bootstouren können arrangiert werden.

Unser Favorit aber ist die Crocodile Bar im Dorf und das nicht nur wegen dem so passenden Namen. Mit dem typischen Palapa-Dach und der Location gleich am Strand, ist es einfach ein schöner Ort, um ein Getränk zu genießen und sich das Wellenspiel anzusehen oder die letzten Strahlen des Sonnenuntergangs zu erwarten.

Surfspot Boca de Iguanas

Ein paar Kilometer nördlich von La Manzanilla liegt Boca de Iguanas, ein Strand aus feinem, hellgrauem Sand. Der Beachbreak zieht Surfer an die Costa Alegre, die Wellen brechen hier auf einem gleichmäßigen und sanft abfallenden Strand.

Ortschaft gibt es keine hier, trotzdem hat es ein paar kleine, meist familiär geführte Hotels mit Restaurants. Ansonsten ist Boca de Iguanas ein herrlicher Ort zum Zelten. Du findest mehrere Campingplätze entlang des Strandes, auch wenn nicht alle immer betreut zu sein scheinen.

Bucht von Tenacatita

Die Strände von Tenacatita sind der letzte Stopp auf unserem Trip nach Barra de Navidad und entlang der Costa Alegre. Von Boca de Iguanas gibt es jedoch keine Verbindungsstraße entlang der Küste hierher. Vielmehr muss man im Landesinnern einen kleinen Umweg in Kauf nehmen und dann von der Fernstraße MEX 200 die Abzweigung runter an den Pazifik anvisieren.

Tenacatita ist keine eigentliche Ortschaft, sondern eine Ansammlung von Stränden mit Restaurants, welche von den Tagestouristen leben. Bei unserem letzten Besuch war keine Unterkunft verfügbar, doch sollte es normalerweise einige Zimmer zu mieten geben.

Die Buchten, Strände und Lagunen von Tenacatita haben einen besonderen Charme. Der feine, goldene Sand schafft zusammen dem blauen Meer ein Bild von großer Schönheit. Toll ist der Spaziergang zur Isla Tenacatita, die jedoch wie schon die Isla de Navidad, keine Insel, sondern eine Halbinsel ist. Spazieren geht also, keine Bange. Die Bucht von Tenacatita ist obendrein perfekt zum Schnorcheln und Tauchen.

Darüber hinaus ist diese Ecke der mexikanischen Küste eine der wenigen, die zu bestimmten Jahreszeiten Sonnenaufgänge und Sonnenuntergänge auf derselben Seite des Meeres bietet.

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