Filmregisseure aus Mexiko erobern die Welt

Mexiko ist gesegnet mit genialen Filmregisseuren wie Alejandro González Iñárritu, Alfonso Cuarón und Guillermo del Toro. Sie haben sich im heimischen Mexiko mit Filmen auf Spanisch einen Namen geschaffen und dann mit großen Produktionen Hollywood und die internationale Filmwelt erobert. Alle drei wurden mehrfach prämiert mit Oscars und anderen renommierten Auszeichnungen.

Alejandro González Iñárritu

Alejandro González Iñárritu stammt aus Mexikos Hauptstadt. Schon im jungen Alter liebte er das Reisen. Er heuerte auf Frachtschiffen an und gelangte somit nach Europa und Afrika. Diese Erfahrung habe ihn als Filmemacher stark beeinflusst. Auch wählt er immer wieder Schauplätze seiner Reisen für seine Filme. Zurück in Mexiko-Stadt studierte er Kommunikationswissenschaft und jobbte als Radiomoderator. Dazu komponierte er Musik für mexikanische Spielfilme und rutschte somit ins Filmbusiness.

Im Jahr 2000 veröffentlichte González Iñárritu seinen ersten Spielfilm »Amores Perros«. Der komplexe Film ist in drei Episoden verschachtelte und erzählt von einer Handvoll Menschen in der Metropole Mexiko-Stadt. Er wurde in seiner Heimat zum Hit und fand auch international große Anerkennung.

Nach dem Erfolg von »Amores Perros« drehte der Regisseur seinen zweiten Film »21 Gramm«, mit den Hauptdarstellern Benicio del Toro, Naomi Watts und Sean Penn. Bei seinem Film »Babel« (2006) setzte González Iñárritu erneutauf eine überschneidende Handlungsstruktur mit vier Geschichten, die in Mexiko, Marokko, Japan und den USA spielen. Die Besetzung besteht aus den Kinostars Brad Pitt und Cate Blanchett.

Für den Film »Biutiful« (2010) engagierte der mexikanische Regisseur den Schauspieler Javier Bardem nicht nur als Hauptdarsteller, sondern die Rolle sei speziell für Bardem geschrieben worden. Spätestens seit seinen beiden Oscar-Auszeichnungen als bester Regisseur für die Filme »Birdman« (2015) und »The Revenant« mit Leonardo die Caprio in der Hauptrolle (2016), konvertierte er sich zum international bekanntesten mexikanischen Regisseur und gehört nun zu Hollywoods Elite.

Alfonso Cuarón

Alfonso Cuarón wurde 1961 in Mexiko-Stadt geboren. Er studierte Philosophie an der UNAM (Universidad Nacional Autónoma de México) und Filmregie an der CUEC (Centro Universitario de Estudios Cinematográficos), einer Fakultät derselben Universität. Dort drehte er seinen ersten Kurzfilm »Vengeance is mine«. Dieser war jedoch auf Englisch, was die Professoren verärgerte und als Konsequenz wurde er aus der Filmhochschule ausgeschlossen.

Er begann beim Fernsehen zu arbeiten, zuerst als Techniker und dann als Regisseur. Cuaróns Fernseharbeit führte zu Aufträgen als Regieassistent für mehrere lateinamerikanische Filmproduktionen, darunter »Gaby: A True Story«.

Mit seinem Bruder Carlos produzierte er den ersten Spielfilm »Sólo con tu pareja«. Dank dem Erfolg des Films wurden amerikanische Produzenten auf den aufstrebenden Alfonso Cuarón aufmerksam und Sydney Pollack lud ihn nach Hollywood ein. »Great Expectations« wurde Cuaróns erster großer Kinofilm mit den namhaften Stars Ethan Hawke, Gwyneth Paltrow und Robert de Niro.

Nach dem ganzen Erfolg in Hollywood, wollte Cuarón wiederum einen Film in Mexiko drehen. Entstanden ist das erotische Roadmovie »Y tu mamá también« mit den mexikanischen Schauspielern Diego Luna und Gael Garcia Bernal in den Hauptrollen. Das Publikum dankte es ihm und strömte in die Kinos.

Warner Brothers engagierte Alfonso Cuarón als Regisseur für den dritten Harry-Potter-Film »Harry Potter und der Gefangene von Askaban« Regie zu führen. Der Film sollte sich als der größte Kassenerfolg seiner Karriere erweisen. Es folgten weitere Großproduktionen in den USA wie »Children of Men« und das Weltraum-Drama »Gravity«.

Für seinen in schwarz-weiß produzierten Film »Roma« gewann er bei den Filmfestspielen in Venedig den Goldenen Löwen und mehrere Oscars. Das Drama erzählt vom Leben einer Familie und deren indigener Haushälterin in Mexikos Hauptstadt in den frühen 1970er Jahren. Darin verstrickt er autobiografische Elemente, da Cuarón aus dem Stadtviertel Roma in Mexiko City aufgewachsen ist.

Guillermo del Toro

Guillermo del Toro stammt aus Guadalajara im Bundesstaat Jalisco. Er entwickelte schon in seiner frühen Jugend ein Interesse am Filmemachen und begann seine eigenen Kurzfilme zu drehen. Im Alter von 21 Jahren produzierte del Toro seine ersten Spielfilme.

Del Toro hatte seinen ersten großen Durchbruch, mit dem Horrorfilm »Cronos« (1993), der damals teuersten mexikanischen Filmproduktion. Das Werk gewann den Premio Ariel, das mexikanische Äquivalent zu den Oscars, die höchste Auszeichnung für einen mexikanischen Film.

Nach diesem Erfolg drehte del Toro seinen ersten Hollywood-Film »Mimic – Angriff der Killerinsekten« (1997). Im Jahr 2002 führte er Regie bei der Vampir-Fortsetzung »Blade II« (2002) mit Wesley Snipes. Der Regisseur machte sich an einen weiteren erfolgreichen Comic-inspirierten Film, »Hellboy« (2004), mit einem seiner Lieblingsschauspielern Ron Perlman in der Hauptrolle.

2006 überraschte der Filmemacher mit »Pans Labyrinth« (Originaltitel: El Laberinto del Fauno), einem düsteren Fantasyfilm über die militärische Repression nach dem Spanischen Bürgerkrieg. Dies brachte ihm bei der Oscarverleihung drei Auszeichnungen ein.

Ein weiteres Meisterwerk gelang dem mexikanischen Regisseur im gleichen Genre mit »Shape of Water – Das Flüstern des Wassers«. Die Handlung spielt von einer einfachen Reinigungsmitarbeiterin, die sich in einem amerikanischen Geheimlabor in ein dort eingesperrtes Fantasiewesen verliebt. Auch dafür gab es viel Anerkennung und Preise auf höchster Stufe, unter anderem den Oscar für den besten Film und die wahre Krönung mit dem Oscar für beste Regie für Guillermo del Toro.


Dies könnte dich auch interessieren