Kunstgalerie im öffentlichen Raum
In Mexiko hat das urbane Bemalen von Mauern und Wänden eine lange Tradition. »muralismo« (Wandmalerei) ist eine Art Vorgänger der modernen Straßenkunst. In vielen Städten Mexikos stößt du auf bunte öffentliche Kunstwerke: Mit Graffiti besprühte Wände, Straßenkunst an einem Wohnhaus, farbenfroh verzierte Garagentore, kunstvolle Wandmalereien auf Hausfassaden, Schmierereien auf baufälligen Gebäuden, Street-Art entlang der Gassen, wie auch für Werbezwecke bemalte Objekte. Straßenkünstler möchten eine Botschaft rüberbringen, dass die Menschen des öffentlichen Lebens ihre Werke sehen und dass diese Reaktionen und Diskussionen auszulösen.
Unterschied zwischen einem Graffiti und Streetart
Unter einem Graffiti versteht man kunstvolle Schriftzüge oder Zeichen, oft illegal unter einem Pseudonym gefertigt. Die Wahrnehmung reicht dann von Vandalismus bis zur anerkannten Kunstform.
Streetart kann zwar auch in einer Nacht-und-Nebel-Aktion entstehen, die großen und sehenswerten Kunstwerke brauchen jedoch reichlich Zeit bis zur Fertigstellung und werden auf freigegebenen Flächen angebracht. Entweder gehen die Künstler auf die Haus- und Liegenschaftsbesitzer zu oder werden von Behörden und Unternehmen engagiert.
»Es geht bei Auftragsarbeiten um die Verschönerung von Gebäuden und um den Bruch der grauen Monotonie im urbanen Dschungel«, erläutert uns der mit »La Ceiba« signierende Künstler aus Baja California.
Wandmalerei »muralismo«
In Mexiko hat das Bemalen von Mauern und Wänden eine lange Tradition. Nach der mexikanischen Revolution 1910 begannen Künstler im Auftrag der Regierung Wandbilder »murales« für die Bevölkerung zu gestalten. Farbenprächtige und imposante Wandgemälde schmücken viele öffentliche Gebäude, beispielsweise im Palacio Nacional im historischen Zentrum von Mexiko City oder im Hospicio Cabañas in Guadalajara. Es handelt sich dabei nicht nur um eine Dekoration, sondern sie stellen die Grundlage der modernen mexikanischen Identität dar. Die bekanntesten Künstler sind José Clemente Orozco, Diego Rivera und David Siqueiros, sie sind wie die Väter der mexikanische Straßenkunst.
Kommerzialisierung der Straßenkunst
Warum Plakate oder Werbebanner aufwendig drucken und aufkleben, wenn man die Mitteilung gleich aufgemalt präsentieren kann? Straßenkunst wird kommerzialisiert. Weit verbreitet ist die Anbringung der Logos der politischen Parteien oder Schriftzüge der bekannten Biermarken wie Corona, Sol und Konsorten. Auch viele weitere Branchen sind mit Werbung auf Mexikos Fassaden omnipräsent: Zementhersteller, Kommunikationsunternehmen, Lebensmittelkonzerne, Konzertveranstalter…
Street Art in Mexico City
Die mexikanische Hauptstadt ist ein kulturelles Potpourri, hier findest du alle möglichen Kunstrichtungen und natürlich auch fantastische Straßenkunst. Die verschiedenen Viertel sind gespickt mit hochwertigen Wandmalereien, von denen viele die reiche Geschichte und das Erbe des Landes widerspiegeln. Besonders gefallen uns die Stadtviertel Roma und Coyoacán. Aber auch im historischen Zentrum findest du öffentlich zugängliche Werke.
Halte besonders Ausschau nach Streetart von Künstlern wie Curiot, Paola Deflin, Roa, Tellaeche, Mr. Fly, Farid Rueda und Axolotl Collective, eine ganze Gruppe von talentierten Malern und Illustratoren. Sie alle haben in den letzten Jahren einige der bekanntesten Kreationen in Mexiko-Stadt geschaffen.
Geführte Tour: Urban Art & Street-Food mit dem Fahrrad
Diese wirklich empfehlenswerte Tour mit GetYourGuide*, führt dich abseits der Touristenpfade zu vielen faszinierenden Kunstwerken. Du erlebst klassische »murales« wie auch moderne Urban Art, tauchst ein in kontrastreiche Stadtteile, die du sonst wohl nicht besuchen würdest. Das Rad ist das ideale Fortbewegungsmittel für diese Tour. Passend dazu gibt’s mexikanischen Street-Food, dein Guide weiß, welche Stände die besten Snacks bieten.
* Bei der Buchung einer Tour entstehen für dich keine Mehrkosten, Planet Mexiko erhält dafür eine kleine Provision zugesprochen.