Entlang dem Boulevard Paseo de la Reforma
Der Paseo de la Reforma ist die Hauptverkehrsader quer durch Mexiko-Stadt, von der Alameda zum Chapultepec-Park – moderne Architektur gepaart mit geschichlichen Monumenten und Denkmäler. Mittendrin befindet sich die „Rosarote Zona“, die mondäne Fussgängerzone, Shopping-Distrikt und Ausgehviertel.
Hauptstrasse von der Alameda zum Chapultepec-Park
Der Paseo de la Reforma ist eine der Hauptverkehrsadern quer durch Mexiko-Stadt. Die bis zu achtspurige Strasse verbindet auf dem wichtigsten Abschnitt den Alameda-Park mit dem Chapultepec-Park und führt mitten durch den Bosque de Chapultepec weiter ins Nobelviertel Polanco. Den protzigen Boulevard verdankt die Metropole dem Kaiser Maximilian. Dieser wünschte eine bequeme Verbindung zwischen seinem Wohnsitz im Schloss Chapultepec und dem Regierungssitz im historischen Zentrum. Früher säumten prächtige Patrizierhäuser die Allee. Heute reihen sich moderne Gebäude und Hochhäuser aneinander, in denen Büros, Hotels, Restaurants und Geschäfte eingemietet sind.
Geschichtskunde am Paseo de la Reforma
Die Strassenkreuzungen sind als riesige Verkehrsrondellen (glorietas) konzipiert, bereichert durch Grünflächen und Denkmäler. Eine Fahrt entlang dem Paseo de la Reforma bietet somit eine Kurzfassung der mexikanischen Geschichte. Die erste Glorieta vom historischen Stadtzentrum kommend, ist dem Entdecker Amerikas, Christopher Kolumbus (Cristóbal Colón) gewidmet.
Biegt man hier rechts ab, gelangt man zur Plaza de la República mit dem mächtigen Monumento a la Revolución, einem zum Gedenken an die Revolution von 1910 errichteten Monument. Am Fuss der vier Säulen sind die Revolutionsführer Francisco Madero, Venustiano Carranza und Francisco »Pancho« Villa begraben. Im Erdgeschoss zeigt das Museo Nacional de la Revolución unter anderem Fotos, Dokumente und militärische Exponate des Kampfes gegen die damalige Diktatur.
Der Verkehrskreisel bei der Avenida Insurgentes, schmückt eine Statue des letzten Aztekenherrschers Cuauthémoc. Zum Gedenken an den Fall der indianischen Metropole Tenochtitlán, findet hier alljährlich am 13. August eine Gedenkfeier mit der Aufführung von indianischen Tänzen statt.
Unabhängigkeitsdenkmal El Angel
Bei der nächsten Glorieta, an der Plaza Necaxa, dominiert die eigenwillige Glaskonstruktion der Bolsa de Valores (Börse). Schon weithin sichtbar erhebt sich das 36 m hohe Monumento a la Independencia. Das Denkmal erinnert an die gewonnene Unabhängigkeit von der Kolonialmacht der Spanier. Der goldene Engel auf der Spitze der emporragenden Säule wird kurz El Angel genannt. Hier feiert das Land die Siege der mexikanischen Nationalmannschaft und die Anhänger des beliebten Fussballclubs América ihre Meistertitel.
Torre Mayor, das höchste Gebäude der Stadt
Vor dem Chapultepec-Park kreist der Verkehr des Paseo de la Reforma noch um ein der Jagdgöttin Diana (Diana Cazadora) gewidmetem Monument. Es folgt rechts der Wolkenkratzer Torre Mayor, das mit 225 m höchste Gebäude in Mexiko. Leicht abgewinkelt führt der Boulevard nun weiter mitten durch den riesigen Stadtpark Bosque de Chapultepec, mit den sehenswerten Highlights wie dem Schloss Chapultepec und dem Nationalmuseum für Antropologie.
Das Vergnügungsviertel Zona Rosa
Internationales Flair in der rosaroten Zone
Das Gebiet zwischen dem Paseo de la Reforma und der Avenida Chapultepec wird Zona Rosa genannt, die „rosarote Zone“. Die Strassen tragen Namen europäischer Städte wie Londres, Hamburgo, Sevilla, Florencia und Niza. Hier befinden sich einige gute Hotels, zahlreiche Restaurants, Cafés, Bars und Nachtclubs, sowie Kunstgalerien, Boutiquen und elegante Geschäfte. Einige verkehrsfreie Strassen bilden hübsche Fussgängerzonen zum Flanieren und Verweilen. Die Zona Rosa war lange Zeit das Touristenviertel in Mexiko-Stadt überhaupt, eine Ausgehmeile und Einkaufsviertel mit einem kosmopolitischen Ambiente.
Die Szene hat sich in den letzten Jahren jedoch eher in die südlicher gelegenen Bezirke verschoben, insbesondere ins Viertel Condesa. Die Zona Rosa scheint etwas überbewertet. Für Mexiko sind die paar Fussgängerzonen zwar eine hübsche Sache, doch haben wohl die meisten europäischen Städte eine grosszügigere Auslegung von Fussgängerzonen. Zudem hat nun jede hinterletzte amerikanische Fast-Food-Kette hier einen Ableger, was nicht zur Eleganz und Stil von damals passen will.
Nichtsdestotrotz bleibt die Zona Rosa ein lebendiger Stadtteil mit einer offenen, auf viel Toleranz basierenden Schwulen- und Lesbenszene. Keine Selbstverständlichkeit ist, im sonst konservativen und streng katholischen Mexiko. Die vielen Restaurants ziehen die Leute an und die Nachtschwärmer kommen vor allem in den Strassen Florencia und Londres in Sachen abendlicher Unterhaltung immer noch voll auf ihre Kosten.