Nördliches Mexiko City
Tlatelolco im nördlichen Mexiko City war Schauplatz erbitterter Kämpfe um das Aztekenreich und des tragischen Massakers auf dem Platz der Drei Kulturen. Der Platz trägt seinen Namen wegen den Bauten aus drei Epochen: aztekische Tempel, spanisches Kloster und moderne Wohngebäude.
Von den Azteken zur Moderne
Die Stadt Tlatelolco war einst als Handelsplatz auf Augenhöhe mit der mächtigen aztekischen Hauptstadt Tenochtitlán, bis die Azteken sie annektierten. Während dem Eroberungsfeldzug der Spanier, war Tlatelolco die letzte Bastion des Widerstandes des Aztekenherrschers Cuauthémoc und seiner Krieger. Doch konnten sie das Schicksal ihres Volkes und somit von ganz Mexiko nicht mehr aufhalten.
Plaza de las Tres Culturas (Platz der Drei Kulturen)
Da wo früher ein riesiger Marktplatz mit zehntausenden von Käufern und Verkäufern war, befindet sich heute der Platz der Drei Kulturen (Plaza de las Tres Culturas). Der Platz trägt seinen Namen wegen den Bauten aus drei Epochen: aztekische Tempel, spanisches Kloster und moderne Wohngebäude. Diese tristen Wohnblocks dominieren das heutige Viertel von Tlatelolco. Einige davon tragen immer noch offensichtliche Schäden des schweren Erdbebens in Mexiko-Stadt im Jahre 1985. Alles in allem ist die Gegend zwar sehr geschichtsträchtig, doch bei einem kürzeren Aufenthalt in Mexiko City wird Tlatelolco wohl zu recht kaum zuoberst auf der Prioritätenliste stehen.
Massaker von Tlatelolco
Auf dem Platz der Drei Kulturen ereignete sich am 2. Oktober 1968 ein tragisches Kapitel in der jüngeren mexikanischen Geschichte. Die Polizei ging mit Schusswaffen gegen eine auf dem Platz demonstrierende Menschenmenge vor. Sie tötete nach inoffiziellen Schätzungen 200-500 Menschen, Hunderte wurden verletzt. Das Ereignis rückte umso mehr in den medialen Fokus, da es kurz vor der Eröffnung der Olympischen Sommerspiel in Mexiko City geschah. Die Regierung unter Präsident Gustavo Díaz Ordaz spielte die Wichtigkeit herunter und sprach von „nur“ 20-30 Toten. Zudem seien die Demonstranten ebenfalls bewaffnet gewesen und hätten die ersten Schüsse abgegeben. Es gilt allgemein als erwiesen, dass auf den Dächern rund um den Platz der Drei Kulturen Scharfschützen der Geheimpolizei und Spezialeinheiten der Präsidentengarde die Tumulte provozierten, um den demonstrierenden Studenten zur Aufgabe ihres Streiks zu zwingen.
Noch heute ist das Massaker von Tlatelolco ein kontroverses, viel diskutiertes Thema. Es wird von namhaften Schriftstellern immer wieder neu aufgerollt, mit neuen Theorien und Anschuldigungen, wer wem den Auftrag zur Waffengewalt gegeben habe.
Marktplätze bei Tlatelolco
Gleich bei Tlatelolco befinden sich die ausgedehnten Märkte Mercado de Tepito und Mercado de la Lagunilla. Auf dem Markt von Tepito sind viele Gebrauchtwarenhändler tätig und verkaufen zu oft sehr günstigen Preisen, vieles davon ist Schmuggelware, Plagiate und Schwarzkopien. Man sagt auch, wenn dir in Mexiko-Stadt etwas gestohlen wurde, kannst du es in Tepito käuflich wieder erwerben.