Sehenswürdigkeiten und Reistipps für Morelia
Morelia ist die Hauptstadt des Bundesstaates Michoacán. Sie liegt im zentralen Hochland von Mexiko. Die Altstadt hat ihren spanischen Charakter über Jahrhunderte hinweg bewahrt. Zu den Sehenswürdigkeiten gehören die altehrwürdigen Gebäude in der Umgebung der Plaza de Armas, wie die mächtige Kathedrale und der Clavijero-Palast. Besichtige das eindrückliche Aquädukt mit seinen 253 Bögen und genieße die romantische Atmosphäre bei der Plaza Morelos und im Callejón del Romance.
Geschichtlicher Hintergrund
Die wichtigste prähispanische Zivilisation in Michoacán war diejenige der Purépecha (die Spanier nannten das indigene Volk Tarasken), aber während dieser Zeit wurden im Tal keine größeren Städte gegründet. Morelia wurde im 16. Jahrhundert erbaut, damals noch unter dem Namen Valladolid. Nach dem mexikanischen Unabhängigkeitskrieg wurde die Stadt zu Ehren des aus der Stadt stammenden Volkshelden José María Morelos in Morelia umbenannt.
Mehr als 200 historische Gebäude aus dem für die Region charakteristischen rosaroten Vulkanstein spiegeln die architektonische Geschichte der Stadt wider. In den 1990er Jahren erklärte die UNESCO das geschichtsträchtige Zentrum zum Weltkulturerbe. In Morelia haben sich in allen Ecken und Winkeln stille Zeugen der Geschichte angesammelt. Seit seiner Gründung gab es kaum Änderungen an der Gestaltung und dem architektonischen Erscheinungsbild des historischen Stadtkerns. Etliche historische Bauwerke beherbergen heute Museen, Shops, Hotels, Restaurants, Cafés und Bars.
Sehenswürdigkeiten
Plaza de Armas
Das Herz des historischen Zentrums bildet die Kathedrale und die Plaza de Armas (auch Plaza de los Mártires, Platz der Märtyrer genannt), der größte Platz der Stadt. Der Platz ist von Portalen und Gebäuden aus der Kolonialzeit umgeben. Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts befand sich hier ein Denkmal von José Maria Morelos, das jedoch zusammen mit dem Brunnen entfernt wurde. Dort prangt jetzt ein sogenannter «kiosko», bei dem Konzerte und andere kulturelle Veranstaltungen organisiert werden.
Palacio Clavijero
Nordwestlich der Plaza de Armas befindet sich der Palacio Clavijero. Der Palast hat schon einiges durchgemacht. Ursprünglich wurde er als Klosterschule konzipiert. Später wurde er zum Warenlager und Gefängnis degradiert. Nach einer kompletten Renovation zog hier das «Centro Cultural Clavijero» ein. Das Kulturzentrum konzentriert sich auf die Präsentation temporärer Kunstausstellungen, von denen einige zu Sammlungen anerkannter nationaler Institutionen gehören.
Lass dir einen Blick ins Innere der Anlage nicht entgehen. Im Innenhof prangt ein achteckiger Brunnen und die Korridore im Erdgeschoss bestehen aus beeindruckenden Säulengängen.
Süßigkeitenmarkt
Am westlichen Ende des Palacio Clavijero findest du den verführerischen «Mercado de Dulces y Artesanias», ein Markt mit einem umfangreichen Sortiment an regionalen, handgefertigten Leckereien, wo du allerlei Ausgefallenes probieren kannst. Die Süßigkeiten haben so wohlklingende Namen wie chongos zamoranos, cocadas, frutas cristalizadas, rollitos de frutas, cajeta, morelianas, dulces de leche, dulce de tamarindo, chocolate de metate…
Darüber hinaus kannst du auch diverses Kunsthandwerk erstehen. Es gibt Artikel aus den verschiedensten Materialien: Kupfer, Glas, Holz, Metall, Leder, Stoff und Porzellan. Wenn du auf der Suche nach einem passenden Souvenir bist, kommt dieser Markt genau richtig.
La Catedral de Morelia
Die prächtige Kathedrale dominiert die Skyline von Morelia. Sie wurde im 18. Jahrhundert zur Zeit der spanischen Kolonie weitgehend im barocken Stil erbaut. Die Konstruktion verfügt über eine markante, mit «Azulejo» (bunt bemalte Keramikfliesen) verzierten Kuppel und zwei hoch aufragende Zwillingstürme. Die Kirche dient auch als Kulisse für eine spektakuläre Lichtshow mit Feuerwerk, welche meist am Samstagabend zu sehen ist. Die nächtliche Beleuchtung macht die Kathedrale noch majestätischer.
El Palacio de Gobierno
Direkt gegenüber der Kathedrale von Morelia, auf der anderen Seite der Avenida Madero Oriente, befindet sich der im Barockstil erbaute «Palacio de Gobierno». Das Regierungsgebäude des Bundesstaates Michoacán war ursprünglich als Priesterseminar erststellt worden. Ein einheimischer Künstler verewigte im Treppenhaus auf Wanderbildern die Geschichte des Freiheitskampfes von Spanien und der mexikanischen Revolution. Reinschauen lohnt sich jedenfalls.
Fuente las Tarascas und El Acueducto
Wenn du einige Minuten gegen Osten spazierst, kommst du zum Brunnen «Fuente las Tarascas». Das Wasser sprudelt aus einer Obstschale, welche von drei Frauen des indigenen Volkes der Tarasken gehalten wird. Grundsätzlich wäre die kleine Parkanlage mit den lustig frisierten Bäumen ganz gemütlich, wenn es nur nicht solch ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt wäre.
Zum Brunnen führt eines der wichtigsten Wahrzeichen von Morelia: El Acueducto. Über den im 18. Jahrhundert erbauten Aquädukt wurde eine Quelle einige Kilometer außerhalb der Stadt hergeleitet, um die Trinkwasserversorgung sicherzustellen. Der sehenswerte Abschnitt besteht aus 253 Bögen, von denen einige bis zu 10 Meter hoch sind. Die Struktur zeichnete sich durch das einzigartige rosa Mauerwerk aus, dem Farbton der lokal abgebauten Steine. Der Anblick der nachts beleuchteten Bögen ist einfach fantastisch.
Plaza Morelos und Santuario de Guadalupe
Spaziere dem Aquädukt entlang, also auf der passend benannten Avenida Acueducto. Zu deiner Linken kommst du bald zur Plaza Morelos, mit einem Monument – wie könnte es anders ein – vom Lokalhelden José Maria Morelos.
Noch eine Kirche? Ja noch eine Kirche. Gib dem Santuario de Guadalupe eine Chance, der Kirche zu Ehren von Mexikos wichtigster Schutzheiligen der Jungfrau von Guadalupe. Strecke deinen Kopf hinein und du wirst mit einem der spektakulärsten Kircheninterieurs überhaupt belohnt. Der Innenausbau wurde von europäischen und einheimischen Handwerkern in den hellsten Farben prächtig dekoriert, darunter unzählige feine Gipsrosetten, die sich an den Wänden bis zur mit Blattgold bedeckten Decke empor ziehen.
Callejón del Romance
Auf einer Fußgängerpromenade mit Kopfsteinpflaster kannst du von der Plaza Morelos wieder in Richtung Stadtzentrum marschieren. Kurz vor der «Fuente de Tarascas» biegst du rechts ab und betrittst den «Callejón del Romance», das Romanzen-Gässchen. Das rosafarbene Mauerwerk der unter Denkmalschutz stehenden Gebäude, die plätschernden Brunnen und die bunten Blumenranken hüllen die Gasse wirklich in eine romantische Aura. Am besten kommst du gut begleitet. In der Umgebung gibt es etliche Restaurants und Cafés, ideal um den Hunger zu stillen, sich einen Drink zu genehmigen und je nach dem… um das Date romantisch fortzuführen.
Reiseinfos
An- und Weiterreise
Der Busbahnhof Terminal de Autobuses de Morelia (TAM) liegt einige Kilometer außerhalb des Stadtzentrums, beim Fußballstadion Estadio Morelos. Mindestens einmal pro Stunde gibt es Busverbindungen zu den folgenden Reisezielen:
- Mexiko-Stadt, ca. 4-5 h
- Guadalajara, ca. 4 h
- Querétaro, 3-4 h
- Uruapan, ca. 2 h
- Pátzcuaro, ca. 1 h
Reisetipps in Michoacán
Uruapan ist die zweitgrößte Stadt von Michoacán. Der am Stadtrand gelegene Nationalpark der Cupatitzio-Schlucht ist ebenso ein Besuch wert wie die spektakulären Wasserfälle von Tzaráracua im tropischen Urwald.
Die Kolonialstadt Pátzcuaro liegt in einer leicht gebirgigen Region von Michoacán, umgeben von weitläufigen Pinienwäldern. Das als «Pueblo Mágico» deklarierte Pátzcuaro versprüht einen unvergleichlichen Charme. Die Insel Janitzio mitten auf dem See von Pátzcuaro ist bekannt für seine Feierlichkeiten am Tag der Toten.
In der Hochebene von Michoacán ereignet sich jedes Jahr im Herbst ein Naturphänomen. Die Monarch Schmetterlinge gelangen nach rund 4500 km Flug aus den USA und Kanada bis in die Wälder der Sierra Nevada. Von Morelia aus kannst du das Schutzgebiet der Monarchfalter (Reserva de la Biosfera de la Mariposa Monarca) besuchen.
Die Entstehung des Vulkans Paricutín ist komisch und tragisch zugleich. Aus einer anfänglich kleinen Felsspalte entstand innert kürzester Zeit ein 400 m hoher Vulkankegel – der Paricutín war geboren.