San Pablo Villa de Mitla im Valle Central von Oaxca
Mitla ist eine der vielen gut erhaltenen archäologischen Stätten im Tal von Oaxaca. Mitla war Kultstätte und religiöses Zentrum des Volkes der Zapoteken und später der Mixteken. Die Stätte gewann an Bedeutung, nachdem Monte Albán verlassen wurde. Die Anlage ist nicht so riesig und spektakulär wie Monte Albán, aber jedenfalls einen Besuch wert. Die ornamentalen Steinmosaike auf den Gebäuden sind einzigartig in Mexiko.
Die Ortschaft San Pablo Villa de Mitla und die archäologische Ausgrabungsstätte von Mitla liegen auf einer Höhe von 1480 m am östlichen Rand des Valle Central von Oaxaca, rund 25 km südöstlich von Oaxaca-Stadt. Umgeben wird das Tal von mächtigen Bergen der Sierra Madre del Sur.
Der Name Mitla stammt wahrscheinlich vom indianischen Wort »Mictlán« ab, bedeutet also der Ort der Toten. Es wird allgemein angenommen, dass Mitla als religiöses Zeremonialzentrum lange vor der christlichen Ära gegründet wurde. Die Erbauung wird dem Volk der Zapoteken zugeschrieben, später haben die Mixteken den Ort übernommen und erweitert.
Um das Dorf Mitla und die archäologische Ausgrabungsstätte* zu besuchen, kannst du dich einer geführten Tour ab Oaxaca-Stadt anschliessen.

Gründung von Mitla durch die Zapoteken
Die Zapoteken dominierten den Süden Mexikos und waren vor allem im Bundesstaat Oaxaca aktiv. Sie gelten als eine der ältesten Kulturen Mesoamerikas und entwickelten bereits vor über 2500 Jahren eine hochentwickelte Gesellschaft mit eigener Schrift, Kalender und Staatsstruktur.
Ihre Hauptstadt war zunächst Monte Albán, später gewannen auch Orte wie Mitla an Bedeutung. Die Zapoteken waren Meister der Architektur, Keramik und Astronomie und führten komplexe Rituale durch, oft im Zusammenhang mit Tod und Ahnenverehrung. Noch heute leben viele Zapoteken in Oaxaca und sprechen ihre eigene Sprache, was ihre kulturelle Kontinuität beeindruckend macht.
Übernahme durch die Mixteken
Die Mixteken stammten ursprünglich aus der bergigen Region, die heute als La Mixteca bekannt ist – ein Gebiet, das Teile der heutigen Bundesstaaten Puebla, Guerrero und Oaxaca umfasst. Sie lebten dort schon seit Jahrtausenden als Nachbarn der Zapoteken.
Etwa ab dem 12. Jahrhundert n. Chr., als die politische Macht der Zapoteken allmählich nachließ, drangen die Mixteken aus dem Hochland in die Täler vor, darunter auch in das Tal von Mitla. Sie übernahmen dort nicht nur politische Kontrolle, sondern integrierten sich auch in die vorhandene zapotekische Kultur.
Diese Eroberung der Mixteken war nicht unbedingt militärisch, sondern verlief wahrscheinlich eher schrittweise durch politische, wirtschaftliche und kulturelle Einflüsse – etwa durch Heiratsallianzen oder religiöse Kooperationen. In Mitla selbst zeigen archäologische Funde Einflüsse beider Völker, was auf eine enge Verbindung und Überlagerung hinweist.
Der Einfluss der Mixteken hat die heute ersichtlichen Ruinen am stärksten geprägt. Nach dem Verfall von Monte Albán erlebte die Stadt ihre Blütezeit. Mitla wurde zu einer gemeinsam genutzten heiligen Stadt.

Besuch von Mitla
Die historischen Bauten von Mitla sind in unterschiedliche Gruppen aufgeteilt, die mitten im urbanen Gebilde der Kleinstadt San Pablo Villa de Mitla liegen. Die wichtigsten davon ist »grupo de las columnas« gleich bei der Kirche von San Pablo.
Die archäologische Zone ist überschaubar, selten tummeln sich zu viele Besucher hier. Die von Kakteen begleiteten Wege sind ein Hingucker und es macht Spaß diese im richtigen Blickwinkel zusammen mit den historischen Gebäuden zu fotografieren.
Die Öffnungszeiten sind in der Regel von 9:00 bis 17:00 Uhr, aber es ist immer ratsam, dies im Voraus zu überprüfen.
Ein lokaler Führer ist sehr hilfreich, um mehr über die Geschichte und Symbolik der Mosaike und Gebäude zu erfahren. Oder du buchst gleich von Oaxaca-Stadt aus einen geführten Tagesausflug nach Mitla*

Architektur und Gebäude
Die spanischen Eroberer zerstörten viele der Tempel. Die Steine benutzten sie für den Bau der katholischen Kirche Iglesia de San Pablo. Auch ist nur ein Bruchteil vollständig ausgegraben und restauriert. Trotzdem erhältst du immer noch einen guten Eindruck, wie die Stadt früher gewesen sein muss.
Die archäologische Zone umfasst fünf Hauptgruppen von Bauten. Jede Gebäudegruppe hat mehrere rechteckige Terrassen, mit großenteils um Patios angeordneten Räumen. Der wichtigste und besterhaltene Komplex ist der Säulenpalast, grupo de las columnas (Säulengruppe). Eine breite Treppe führt hoch zum ehemaligen Palast, ein besonders gut erhaltenes Gebäude, das möglicherweise den Herrschern von Mitla als Residenz diente.
Die Mauern sind mit für Mitla typischen geometrischen Steinmosaiken verziert. Jeder Fries besteht aus zahlreichen kleinen Steinstückchen. Monumentale Säulen umrahmen einen Innenhof. Von diesem gelangt man nur in geduckter Haltung in die seitlichen Räumlichkeiten. Auch diese sind mit aufwendigen symmetrischen Motiven dekoriert.
Etwas unheimlich ist die columna de la muerte, die Säule des Todes. Wer sie umarmt, kann am Abstand zwischen den Fingern die Zahl der verbleibenden Lebensjahre erfahren. Heutzutage erhalten die Besucher leider keinen Zutritt mehr.

Ortszentrum von San Pablo Villa de Mitla
Im Dorf San Pablo Villa de Mitla leben etwa 7000 bis 8000 Menschen, es handelt sich also um eine kleine, ländliche Gemeinde in der Region Oaxaca. Die größte Attraktion ist unbestritten die archäologische Zone von Mitla. Doch hat auch das Ortszentrum einige Sehenswürdigkeiten zu bieten.
Der Parque Municipal ist der Hauptplatz und das Herzstück des Dorfes. Hier befindet sich ein kleiner Pavillon (kiosko), der bei Festen für Musik oder Ansprachen genutzt wird. Überall sind Bäume angepflanzt, die von niedrigen Steinmauern umgeben sind, welche ein gute Sitzgelegenheit für die Besucher bieten. Richtige Sitzbänke fehlen jedoch.
Rund um den Parque Municipal findest du das Rathaus (Palacio Municipal), Läden und Handwerksstände, sowie Restaurants und Taquerias. Ein Straßenzug westlich anerbietet sich das Hotel Hacienda Don Cenobio* als zentral gelegene Unterkunft und gleich gegenüber kannst du das Museo Frisell de Arte Zapoteca Mitla besuchen Das kleine Museum ist in einem historischen Gebäude untergebracht und zeigt Ausstellungen zur Zapotekischen und Mixtekischen Kunst sowie archäologische Funde aus der Umgebung von Mitla. Hier erfährst du viel Wissenswertes über die faszinierende Geschichte der Region Oaxaca.
Nach 10 Gehminuten gegen Norden kommst du zur Archäologischen Stätte und zur Kirche San Pablo Apostol. Sie ist ein eindrucksvolles Beispiele für die Verschmelzung indigener und kolonialer Architektur in Mexiko. Die Kirche wurde im 16. Jahrhundert von den Spaniern erbaut, direkt auf den Ruinen eines zapotekischen Tempels, was sowohl symbolisch als auch bautechnisch bedeutend ist. Die drei roten Kuppeln stehen im Kontrast zum einfachen weiß-getünchten Mauerwerk. Diese Kuppeln sind in der Region einzigartig und weithin sichtbar.
Wenn du Mitla im Juni besuchst, erlebst du die Feierlichkeiten zu Ehren von San Pablo dem Schutzpatron des Dorfes. Das Fest zeigt die kulturelle Vielfalt der Zapoteken und Mixteken und Zapoteken, mit traditionellen Tänze, Musik und Bräuche.
Gleich neben der Kirche und der Ausgrabungsstätte lädt der Mercado de Artesanias zum Stöbern ein, ideal um lokale Handwerkskunst, Textilien, Keramiken und eine Flasche Mezcal als Souvenir zu erstehen. Ein Katzensprung weiter bietet das Hotel Yubazuu* eine preiswerte Übernachtungsmöglichkeit.

Reiseinformationen und Reisetipps
Anreise und Weiterreise
Die Strecke von Oaxaca-Stadt nach Mitla wird von Busen stark frequentiert. Die Abfahrten in Oaxaca erfolgen vom zentralen Markt Central de Abastos etwa alle 15 bis 20 Minuten. Die Fahrzeit beträgt in der Regel etwa 1 Stunde.
Der letzte Bus zurück startet jedoch bereits gegen 21 Uhr. Du kannst also in Oaxaca übernachten und die Besichtigung von Mitla als Tagesausflug planen, allenfalls auch kombiniert mit weiteren archäologischen Stätten im Valle Central wie Dainzú, Lambityeco und insbesondere mit dem sehr empfehlenswerten Yagul.
Hotel und Unterkunft
Wir empfehlen dir jedoch jedenfalls in Mitla zu übernachten. Dies gibt dir genügend Zeit die Ausgrabungsstätte und das einladende Dorf San Pablo Villa de Mitla zu besuchen. Außerdem befindet sich unweit des Ortes das Naturwunder Hierve el Agua, welches du am nächsten Tag besichtigen kannst.
- Budget | Hotel Yubazuu*
Attraktiver Zimmerpreis. Das Hotel hat einen schönen Blick auf den Ort und die Berge. - Mittelklasse | Hotel Hacienda Don Cenobio*
Das Hotel befindet sich gleich gegenüber dem Hauptplatz, ideal für die Erkundung der Sehenswürdigkeiten. - Gehobene Mittelklasse | Hotel Casa Regina*
Schöne Unterkunft am Rande von Mitla, eigenes Restaurant und einen wohltuenden Pool.
Geführte Touren und Ausflüge
Touroperator in Oaxaca bieten ein gebündeltes Angebot mit dem Besuch des Árbol de
Tule, dem Weberdorf Teotitlán del Valle, einer Mezcal-Brennerei, der Ausgrabungsstätte von Mitla und zuletzt noch hoch zum versteinerten Wasserfall von Hierve el Agua. Den Ausflug kannst du ganz einfach über die spezialisierte Plattform GetYourGuide buchen*
* Diese Links führen zu booking.com oder der Tourenplattform GetYourGuide. Da kannst du direkt ohne Aufpreis unkompliziert ein Hotel oder eine Tour buchen. Planet Mexiko erhält dafür eine kleine Kommission und dankt dir herzlich.