Kultstätte der Zapoteken und Mixteken
Mitla ist eine der vielen gut erhaltenen archäologischen Stätten im Tal von Oaxaca. Mitla war Kultstätte und religiöses Zentrum des Volkes der Zapoteken und später der Mixteken. Die Stätte gewann an Bedeutung, nachdem Monte Albán verlassen wurde. Die Anlage ist nicht so riesig und spektakulär wie Monte Albán,, aber jedenfalls einen Besuch wert. Die ornamentalen Steinmosaike auf den Gebäuden sind einzigartig in Mexiko.
Entstehung und Entwicklung
Die Ortschaft San Pablo Villa de Mitla liegt auf einer Höhe von 1’480 m am östlichen Rand eines von mehreren Tälern. Sie liegt umgeben von den Bergen der Sierra Madre del Sur rund 25 km südöstlich von Oaxaca. Der Name Mitla stammt wahrscheinlich vom indianischen Wort „Mictlán“ ab, bedeutet also der Ort der Toten. Es wird allgemein angenommen, dass Mitla als religiöses Zeremonialzentrum lange vor der christlichen Ära gegründet wurde. Die Erbauung wird dem Volk der Zapoteken zugeschrieben, deren Einfluss bis etwa 900 vorherrschte. Zwischen 900 und 1500 besetzten die Mixteken die Region im zentralen Tal von Oaxaca. Der Einfluss der Mixteken hat die heute ersichtlichen Ruinen am stärksten geprägt. Nach dem Verfall von Monte Albán erlebte die Stadt ihre Blütezeit.
Architektur und Gebäude
Die historischen Bauten von Mitla sind in unterschiedliche Gruppen aufgeteilt, die mitten im urbanen Gebilde der Kleinstadt San Pablo Villa de Mitla liegen.
Die spanischen Eroberer zerstörten viele der Tempel. Die Steine benutzten sie für den Bau der Kirche Iglesia de San Pablo gleich bei der Nordgruppe.
Die archäologische Zone umfasst fünf Hauptgruppen von Bauten, von denen nur ein Bruchteil vollständig ausgegraben und restauriert wurde.
Jede Gebäudegruppe hat mehrere rechteckige Terrassen, mit grossenteils um Patios angeordneten Räumen. Der wichtigste und besterhaltene Komplex ist der Säulenpalast, grupo de las columnas (Säulengruppe). Eine breite Treppe führt hoch zum ehemaligen Palast. Die Mauern sind mit für Mitla typischen geometrischen Steinmosaiken verziert. Jeder Fries besteht aus zahlreichen kleinen Steinstückchen. Monumentale Säulen umrahmen einen Innenhof. Von diesem gelangt man nur in geduckter Haltung in die seitlichen Räumlichkeiten. Auch diese sind mit aufwendigen symmetrischen Motiven dekoriert.
Etwas unheimlich ist die columna de la muerte, die Säule des Todes. Wer sie umarmt, kann am Abstand zwischen den Fingern die Zahl der verbleibenden Lebensjahre erfahren. Heutzutage erhalten die Besucher leider keinen Zutritt mehr.
Besuch von Mitla
Die Ausgrabungsstätte grupo de las columnas gleich bei der Kirche San Pablo ist überschaubar, selten tummeln sich zu viele Besucher hier. Die von Kakteen begleiteten Wege sind ein Hingucker und es macht Spass diese im richtigen Blickwinkel zusammen mit den historischen Gebäuden zu fotografieren. Einzigartig und eure Beachtung verdient die schmuckvolle Gestaltung der Fassaden der Innenhöfe, mit den aufwendigen, geometrischen Steinmosaiken.
Reiseinfos
Die Strecke von Oaxaca nach Mitla wird von Busen stark frequentiert. Der letzte Bus zurück nach Oaxaca-Stadt startet jedoch bereits gegen 21 Uhr. Ihr könnt die Besichtigung als Tagesausflug planen, allenfalls auch kombiniert mit weiteren archäologischen Stätten im Valle Central wie Dainzú, Lambityeco und insbesondere mit dem sehr empfehlenswerten Yagul.
In Mitla gibt es auch einige kleinere Hotels und du kannst die Ruinen und das nahe gelegene Naturwunder Hierve el Agua von hier aus auf eigene Faust besuchen.
Empfohlene Ausflüge und Touren im Bundesstaat Oaxaca
Touroperator in Oaxaca bieten ein gebündeltes Angebot mit Besuch des Árbol de Tule, dem Weberdorf Teotitlán del Valle, einer Mezcal-Brennerei, der Ausgrabungsstätte von Mitla und noch hoch zum versteinerten Wasserfall von Hierve el Agua. Unser Tour-Partner GetYourGuide hat ein entsprechendes Angebot – ganz einfach online buchbar.