Trinkgeld: Wie viel Propina ist in Mexiko üblich?

Kurzanleitung zum Trinkgeld in Mexiko

»Propina« heißt das Zauberwort in Mexiko und ohne Trinkgelder läuft wenig. Sie sind eine unausgesprochene Pflicht. Oftmals auch, weil der Lohn sehr niedrig oder das Trinkgeld sogar die einzige Entlohnung ist. Doch wie viel »Propina« soll man in einem Hotel, einem Restaurant, dem Guide oder dem Taxifahrer geben? Hier ist unser Knigge, wir zeigen dir die gängigen Praktiken rund um die Thematik der Trinkgelder.

Die lokalen Gepflogenheiten der Trinkgelder zu kennen ist wichtig für Reisende und Besucher. Niemand möchte in ein Fettnäpfchen treten, indem zu wenig Propina überreicht wird und der Empfänger gekränkt wird. Eine zu hohe Zuwendung wiederum kann die finanzielle Balance in einem Land ins Ungleichgewicht bringen.

Ein kleines Trinkgeld ist für viele Dienstleistungen in Mexiko normal, insbesondere in der Gastronomie und im Tourismus. Wie viel Trinkgeld du geben sollst, hängt von einer Reihe von Faktoren ab, wie wir dir weiter unten in unserer Kurzanleitung erläutern.

Trinkgeld in bar oder mit der Kreditkarte

Es taucht immer wieder die Frage auf, ob man das Trinkgeld in bar übergeben soll oder auf der Kreditkarte ergänzt. Mexikaner freuen sich am meisten über mexikanische Pesos in Cash. Also auch wenn du mit der Kreditkarte bezahlen möchtest, kannst du den angebrachten Betrag in Pesos auf dem Tisch zurücklassen. Falls du nicht flüssig bist, na ja, dann unbedingt den Betrag auf dem Bezahlgerät hinzufügen lassen, damit die Angestellten nicht leer ausgehen.

Die Frage des Kellners könnte lauten: »Quiere la cuenta cerrada?« Das heißt, ob du die Rechnung schließen möchtest, also nur deinen Konsum bezahlen möchtest. Entweder bejahst du und lässt dann Bargeld als Trinkgeld oder du verneinst und nennst den Betrag, den du als Trinkgeld über deine Kreditkarte abgerechnet haben möchtest.

Guter Service – schlechter Service

Trinkgeld ist üblich in Mexiko. Wir sind jedoch auch ganz klar der Meinung, dass guter Service belohnt werden soll und schlechter Service eben weit weniger oder überhaupt nicht. In den touristischen Gegenden ist es zur Selbstverständlichkeit geworden, dass die Gäste üppig Geld springen lassen, unabhängig von der Serviceleistung. Angestellte sind dadurch verwöhnt. Mitschuldig sind dabei die Amerikaner, die eine eigene Trinkgeldkultur mit einem deutlich höheren Ansatz als Europäer haben.

Also, gerne die Empfehlungen für Trinkgeld einhalten, aber durchaus auch kritisch hinschauen. Und noch ein Tipp – ein Lächeln und ein paar nette Worte auf Spanisch sind neben der finanziellen Abgeltung eine allerseits sehr geschätzte Geste.

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Wo gibt man Trinkgeld?

Propina in Restaurants in Mexiko

In Restaurants wird in Mexiko eigentlich immer ein Trinkgeld gegeben, außer es wäre wirklich alles falsch gelaufen. Die Entlöhnung im Gastrobereich ist bescheiden, die Angestellten leben oftmals zu einem Großteil vom Trinkgeld, sind auf diese Zusatzeinnahmen angewiesen.

Üblich sind ca. 10% auf der Gesamtrechnung, bei außergewöhnlichem Service bis 15%. In touristischen Regionen wie beispielsweise entlang der Riviera Maya zwischen Cancún und Tulum, wird 15-20% erwartet. Dies kommt daher, weil es viele amerikanische Gäste hat und deren Trinkgeldkultur großzügiger ist als in Europa.

Zuweilen wird das Trinkgeld als »Servicio« auf der Rechnung bereits aufgeführt. Darauf solltest du unbedingt achten, um nicht doppelt zu zahlen. Eine Rundung des Betrages reicht in diesem Fall aus.

In einigen Restaurants erfolgt das Bezahlen an einer zentralen Kasse. Du kannst entweder hier ein Trinkgeld gutsprechen oder noch besser, lasse die angebrachte Anzahl Geldscheine auf dem Tisch, damit es auch wirklich deiner Bedienung zugutekommt.

Trinkgeld in mexikanischen Hotels

In der Tourismusbranche ist es üblich Trinkgelder zu gewähren. Servicefachkräfte, Barkeeper, Zimmermädchen, sowie Butler und Concierge erwarten eine Zuneigung für ihren Service. Auch in diesem Sektor sind die Löhne niedrig. Dabei ist Bargeld König, gib im Zweifelsfall lieber Cash statt über eine Kreditkarte.

• Zimmermädchen: Ist zwar ein altbackener Begriff und doch noch geläufig, besser wäre wohl die Berufsbezeichnung Reinigungspersonal. Auf spanisch heißt es »camarista«. Einige hinterlassen im Hotelzimmer sogar einen Briefumschlag mit ihrem Namen drauf, da kannst du deine Anerkennung von ca. 20-40 Pesos pro Tag reinlegen. Bloßes Restgeld in Form von Münzen sind zwar nett gemeint, aber der Betrag fällt somit sehr bescheiden aus.
• Barkeeper: Wurdest du in der Hotelbar rasch und zuvorkommend bedient? Runde die Rechnung mit 10-15% auf und die Angestellten werden dir ewig dankbar sein. Bei einem längeren Hotelaufenthalt wirst du somit am nächsten Tag bestimmt wieder mit einem freundlichen Lächeln und einem Top Service belohnt.
• Concierge: Sie sind meist in hochpreisigen Hotels tätig. Sie lesen die Wünsche von den Lippen der Gäste ab oder erfüllen einen vorgebrachten Spezialservice. Sie nehmen mal einen Koffer ab, halten die Türe auf, winken ein Taxi herbei, organisieren Konzerttickets, reservieren einen Tisch fürs Abendessen, buchen eine Stadtrundfahrt und vieles mehr. Für kleinere Auskünfte erwartet der Concierge keine Gegenleistung, bei größeren Wünschen ist ein Trinkgeld von 20-50 Pesos angebracht.
• Kofferträger: Hilft ein Angestellter ein Gepäckstück ins Zimmer zu tragen, darfst du gut und gerne 10-20 Pesos überreichen.
• All inclusive Resort: Anders als der Name suggeriert, bedeutet »all inclusive« nicht, dass alle Trinkgelder inklusive sind. Alle oberhalb aufgeführten Angestellten freuen sich über genau die gleiche Zuwendung. Auch wenn du nie eine Rechnung zu sehen bekommst, lass in einer Bar etwa 10-20 Pesos auf dem Tresen und in einem Restaurant etwa 30-50 Pesos pro Paar auf dem Tisch. Bei Buffets gibt es allenfalls eine Box für die »Propina«.

Anerkennung für Reiseleiter und Guides

Bist du auf einer geführten Rundreise durch Mexiko? Hast eine Tour oder Tagesausflug gebucht? Wenn du eine tolle Zeit erlebst und das Gefühl hast, dass dein Reiseleiter sich alle Mühe gegeben hat, ist ein Trinkgeld eine nette Art, deine Wertschätzung zu zeigen. 10% der Tourkosten ist ein guter Ansatz für ein Trinkgeld.

Wie viel Trinkgeld du geben sollst, hängt auch von der Art des Ausflugs ab. Für eine Tour von ein paar Stunden mit der Vermittlung von Informationen und ein oder zwei Aktivitäten reichen 100-200 Pesos pro Paar oder kleiner Gruppe.  

Für längere Touren, die einen halben oder ganzen Tag dauern, mit verschiedenen Aktivitäten und hochwertigen Informationen, kann man 200 bis 300 Pesos Trinkgeld pro Paar, Familie oder Gruppe geben.

Einkaufen im Supermarkt

Wenn du in einem großen Supermarkt einkaufst und bei der Kasse deine Waren aufs Band legst, ist üblicherweise jemand da, der deine Einkäufe einpackt. Diese Leute arbeiten ausschließlich für Trinkgelder. Der Ansatz ist mindestens 5 Pesos. Bei mehreren Tüten oder wenn die Einpacker die Taschen bis zu deinem Auto tragen, solltest du das Trinkgeld entsprechend erhöhen.

Parkplatzservice

Beim Parkieren in einer Straße gibt’s meist keine bei uns üblichen Parkuhren, es ist somit kostenfrei. Theoretisch zumindest. Stattdessen hat sich ein interessanter Geschäftszweig für innovative Kleinstunternehmer ergeben: Parkplatzbewacher. Für eine »Propina« kümmert man sich also um die Sicherheit deines Autos oder deines Mietwagens. Für einen höheren Betrag wird das Auto sogar noch blitzblank gewaschen.

Diese Gabe ist jedoch nicht wirklich freiwillig, es wird einfach erwartet. Andererseits kommts schon mal vor, dass die Aufpasser höchstpersönlich für einen platten Reifen sorgen. Also schlussendlich gut investiertes Geld, zumal ein herumstehendes Auto sonst wirklich Kleinkriminelle anlockt.

Mexikanische Tankstellen

Wenn du in Mexiko eine Tankstelle anfährst, ist meist jemand da, der das Benzin abzapft, damit du nicht mal das Auto verlassen musst. Es gibt auch andere Dienstleistungen, bei denen dir geholfen wird, wie beispielsweise das Reinigen der Windschutzscheibe, das Überprüfen der Luft in den Reifen, das Nachfüllen des Öls und andere grundlegende Wartungsaufgaben. Es ist üblich, ihnen 5 oder 10 Pesos Trinkgeld für das Tanken zu geben und etwas mehr, wenn sie dir bei anderen Dienstleistungen geholfen haben.

Kein Trinkgeld für Taxifahrer

Mexikanische Taxifahrer rechnen nicht mit einem Trinkgeld. Allenfalls kannst du den Betrag auf die nächsten vollen zehn Pesos aufrunden, beispielsweise von 134 auf 150 Pesos. Falls dir der Fahrer hilft die Koffer ins Hotel zu tragen, dich unter Zeitdruck rechtzeitig zu deinem Fahrziel bringt oder dich zu Hause abholt, kannst du dir bestimmt vorstellen, dass ein Zuschuss von 10-20 Pesos angebracht ist.

Andererseits sind Taxifahrer auch notorische Verdienstoptimierer. In Taxis ohne Taxameter, also bei mündlich abgesprochenen Preisen, zahlen Touristen mit hoher Wahrscheinlichkeit sowieso zu viel. Der Taxifahrer kann also bestens zu sich selbst schauen.